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Reviews

Corrections House

Know how to carry a whip


Info

Musikrichtung: Industrial, Experimental

VÖ: 23.10.2015

(Neurot Recordings)

Gesamtspielzeit: 44:58

Internet:

http://www.facebook.com/CorrectionsHouse

Corrections House, das Projekt von Scott Neurosis-Bär Scott Kelly und Eyehategod-Frontmann Mike Williams war also keine einmalige Sache. Es geht weiter. Know how to carry a whip ist der Nachfolger des vor zwei Jahren veröffentlichten Last City Zero. Und das Album ist ein noch düsterer Trip!

Die Musik darauf ist dunkel pulsierend, brachial und zu einem gewissen Teil auch atmosphärisch. Ein übellauniger Bastard aus Noise, Industrial und Postmetal. Sanford Parker (Minsk) schien man etwas freieren Lauf zu lassen. Denn die maschinellen Rhythmen und Keyboards spielen eine größere Rolle und stilistisch rückt man noch näher an Godflesh. Die Saxophontexturen von Bruce Lamont (Yakuza) stehen im krassen Gegensatz dazu, sind aber nicht selten ähnlich destruktiv angelegt.

Elektronische Störgeräusche und gegenläufige Sound sowie vibrierenden Gitarrenriffs sind an der Tageordnung. Der Gesang, den sich Williams und Kelly teilen, ist mehr verzweifeltes Schreien als alles andere. Was dabei herauskommt ist ein durch und durch intensives Erlebnis. Allerdings auch eines, das sehr schnell abschrecken kann. Anfangs gibt es nur wenig, an das man sich festkrallen kann. Der angenehm flächige und eingängige Brachial-Sound von „White man’s gonna lose“ oder die dunkle Folknummer „Visions divide“ zum Beispiel, die klingt, als würde Townes Van Zandt lauthals aus der Hölle grüßen.

Letzteres ist auch der einzige kleine Ruhepol, wie es ihn auf der ersten Platte noch öfters gab. Doch Corrections House beschwören durchgehend die klangliche Apokalypse mit ihren schweren, oft qualvoll schleppenden Songs herauf. Gegen diesen Moloch war das letzte Killing-Joke-Album Pylon schon fast brav. Dieses bot allerdings das bessere, bzw. spannendere Songwriting. Know how to carry a whip klingt teilweise etwas stückhaft und überzeugt eher mit seinen Gesamtsound, als mit seinen Einzeltracks.

Trotzdem, eine interessante, bisweilen verstörende Klangreise.



Mario Karl

Trackliste

1Crossing My One Good Finger6:20
2Superglued Tooth4:37
3White Man's Gonna Lose5:24
4Hopeless Moronic3:28
5Visions Divide2:43
6The Hall of Cost2:53
7When Push Comes to Shank8:03
8I Was Never Good at Meth4:08
9Burn the Witness7:22

Besetzung

Scott Kelly (Gitarre, Gesang)
Sanford Parker (Keyboards, Programming)
Bruce Lamont (Saxophon)
Mike IX Williams (Gesang)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger