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Köster & Hocker

Rest of I

Info Musikrichtung: Kölsch Rock / Liedermacher VÖ: 11.09.2015 (GMO / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 77:44 Internet: http://www.gerd-koester.de

Gerd Köster (Text und Gesang) und Frank Hocker (Musik und Gitarre) haben in der Vergangenheit Alben in unterschiedlichen Konstellationen aufgenommen. Dadurch ist Rest of I sowohl eine Best of der beiden, als auch ein Sampler, auf dem unterschiedliche Formationen zu Wort kommen.

Das Ganze bewegt sich zwischen akustischem Songwriter, insbesondere wenn die Formation The Piano has been drinking Tom Waits Stücke einkölscht, und einer Rock’n’Roll affinen Rockband. Der extrem starke Dialekt (dagegen singen BAP hochdeutsch) führt mit dem oft naiv schlagerartigem Songwriter Stil dazu, dass man zwischen Rock-Konzert und Karnevalssitzung hin und her gerissen wird. „Wahnsinnig weede“ entscheidet sich dann voll für den Karnevals-Schlager.

Highlights, die auch den Nicht-Rheinländer ansprechen können, sind die witzige Satire auf Alltagsspanner „Rääch ze wisse“, „Met Fremde kein Verdrääch“, das mit Saxophon eine Night Bar Atmosphäre erzeugt.
Auf der entgegengesetzten Seite liegt der entsetzliche Kitsch „Formentera“ und Akustiknummern im nervigen Kölsch, wie „Vier Wäng“. Generell lässt sich sagen, je mehr Druck die Bands machen, desto besser kommen die Stücke über den Rhein. Für das Gefühl, das in den ruhigen Stücken zu finden sein mag, muss man wohl am Rhein geboren sein.

Völlig rätselhaft ist bei diesem Stil-Mix, die Erscheinungsform. Denn Köster & Hocker veröffentlichen die beiden Alben Rest of I und Rest of II zeitgleich, einmal in Violett-Blau, einmal in Gelb-Orange. Und auch ansonsten kopieren die beiden CDs - bis auf das benutzte Bild das Artwork des Guns’n’Roses Doppelschlags Use your Illusion eins zu eins. Und mit dieser Musik haben Köster & Hocker nun mal überhaupt nichts zu tun. Das grenzt an Hochstapelei.

Rest of II besprechen wir in der nächsten Ausgabe.

Norbert von Fransecky