Reviews
City of the Sun
Info
Musikrichtung:
Jazziger Prog (Metal)
VÖ: 19.09.2014 (Karisma / Soulfood) Gesamtspielzeit: 45:39 |
Neun Minuten ist die durchschnittliche Länge der fünf Stücke auf City of the Sun. Die beiden kürzten sind sechseinhalb Minuten lang. Leichte Radiokost ist bei solchen Rahmendaten kaum zu erwarten. Und richtig: Seven impale bewegen sich zwischen Jazz und Prog-Metal.
Jazz-Anklänge kommen im Prog-Metal gelegentlich vor, aber selten so deutlich ausgebaut, wie bei den Norwegern. Das macht sie zu einem verheißungsvollen Act. Und diese Hoffnung erfüllen sie in vielen tollen Momenten. Ein durchschlagender Erfolg außerhalb einer Hardcore Scene ist dennoch nicht zu erwarten. Dazu müssten zu dem großen virtuosen Können überzeugende Kompositionen mit Identität über die gekonnten Kabinettstückchen hinaus kommen.
Positiv gesehen ist City of the Sun ein Gourmethäppchen für Kenner, an dem die breite Masse – wieder einmal - vorüber gehen wird. Ein kurzer Durchlauf:
„Oh, my Gravity”
Der leicht jazzige Begin wirkt noch unentschlossen. Dann köchelt das Stück auf. Der lang gezogene Gesang erinnert am Led Zeppelin. Die Atmosphäre bleibt aber jazzig. Das Stück gewinnt seine Stärke aus einem durchgehenden Groove, auf dem futuristische Soundtürme teils recht filigran aufgebaut werden.
„Windshears”
Das zu Beginn fusionmäßig improvisierende „Windshears” fährt plötzlich progmetallisch ab. Das Ganze wird richtig hart mit einem röhrenden Saxophon im Hintergrund.
„Eschaton Horo”
Eine wilde Prog-Jazz metallische Abfahrt. Ein zerrissener Sound macht viel Druck. Dazu kommen schräge Bläsersätze.
„Extraction”
„Extraction” lebt von seinen starken, leidend flehenden Vocals. Nicht unbedingt typisch für das Album geht der das Album beendende Longtrack „God left us for a black-dressed Woman” mit seinen Improvisationen eher vorsichtig tastenden voran.
Kein Album für jeden, aber für diejenigen, die es erspüren können, eines der stärksten Alben der letzten Jahre.
Trackliste
1 | Oh, my Gravity | 9:49 |
2 | Windshears | 6:32 |
3 | Eschaton Horo | 8:30 |
4 | Extraction | 6:35 |
5 | God left us for a black-dressed Woman | 14:12 |
Besetzung
Fredrik Mekki Widerøe (Dr)
Benjamin Mekki Widerøe (Sax)
Tormod Fosso (B)
Erlend Vottvik Olsen (Git)
Håkon Vinje (Keys)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |