····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Ùzgin Ùver

99


Info

Musikrichtung: Electronic / Folk / World / Psychedelia / Neofolk

VÖ: 24.04.2015

(Lollipoppe Shoppe)

Mit großen elektronischen Streichern, dumpfen Bässen und schweren Perkussionen macht dieses Album voller namenloser Stücke auf. Als erstes fallen einem vergleichsweise Dead Can Dance ein, da durchaus auch mittelalterliche Klänge aufkommen. Doch spätestens mit dem Einsetzen der Gesänge und der Blasinstrumente wird die osteuropäische Herkunft der Musik klar. Mit dem Einsetzen der Jewisch Harp (Maultrommel) und dem Kehlkopfgesang kommt dann auch ganz schnell die Querverbindung zu Korai Örum auf.

Und tatsächlich, Ùzgin Ùver waren eine Anfang der 90er gegründete ungarische Band, in deren Reihen zeitweise auch ein Mitglied von Korai Örum mitwirkte. Bei 99 handelt es sich um die klanglich hervorragende Neuauflage des 1999 erschienenen Albums. Und dieses bietet auch nach dem grandiosen Einstieg famose Musik für Liebhaber des folkloristisch gefärbten Psych-Elektronik Sounds Korai Örums.

Allerdings arbeiten Üzgün Ülver eher etwas ruhiger und melancholischer. So ist das vierte Stück eine perlende Schönheit aus Kopfgesang, Jewisch Harp, perlenden Saiteninstrumenten und stoisch vor sich hin pochender Perkussion.
Dass sie es auch schwungvoller können, wird auf dem fünften Stück gezeigt. Vornatreibende elektronische und echte Perkussion, den Hörer umkreisende Blasinstrumente und flirrende Synthesizersounds ergeben eine unwirkliche, psychedelische Welt der Extraklasse, zu der man auch noch tanzen kann. Übergangslos wird man dann in ein melancholisches Stück aus wehmütigen Saxophonen, die vor einer Glockenperkussion spielen, gezogen. Gerade hier besticht der glasklare Klang der Aufnahme besonders. Man meint die Saxophonisten links und rechts neben sich stehen zu haben, bis der Trompeter dann von hinten kommt. Abgerundet wird das Stück von einer Steel-Gitarre. Herrlich.

Und so geht das Album über eine Stunde weiter, wechselnd zwischen mal beschwingteren, moderneren Klängen, wehmütigem Folk und psychedelischen Klangwelten. 99 ist ein grandioses Stück Musik, das ungarische, türkische und mittelalterliche Folklore mit moderner Elektronik, Psychedelic und auch ein wenig Alternative-Musik verbindet.

Fantastische, außergewöhnliche Musik.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

11
22
33
44
55
66
77
88
99
1010
1111
1212
1313
1414
1515
1616
1717
1818
1919
2020

Besetzung

Marosi Parkas: Violine, Gesang
Peter Homoki: Gitarren,Keyboard, Samler, Perkussion
Gyulia Majoros: Klarinette, Saxophone, Flöten,Kaval,Zurna, Gaida, Duduk, Gesang
Miklas Paizes: Fuyara, Pfeifen, Jews Harp, Trompete, Kehlkopfgesang
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger