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Bavaria Vista Club (OST)

Info Musikrichtung: Mundart-Volksmusik-Crossover VÖ: 19.12.2014 (BSC Music / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 64:26 Internet: http://www.bavaria-vista-club.de https://www.facebook.com/bavariavistaclub http://www.bscmusic.com

Bavaria Vista Club nennt sich ein Dokumentarfilm-Projekt, dass es sich zur Aufgabe gemacht hat, die bunte Vielfalt der bayerischen Musikszene - speziell der volksmusikalisch geprägten Oberbayerns - zu porträtieren. Eine interessante Aufgabenstellung. Denn Blues auf Bayrisch, Volksmusik plus Jazz, G’stanzl plus Reggae - oberbayerische Musik ist oft bunter als die Polizei erlaubt. Sechs Jahre gärte die Idee, bevor sie jetzt Ende 2014 ins Kino kommt. Im Mittelpunkt des Geschehens steht ein im Juni auf einer Alm aufgezeichnetes Festival, an dem eine liebevoll zusammengestellte Besetzung von neun Künstlern und Bands beteiligt war.

Dieser Tage erscheint auch ein passender Soundtrack mit allen beteiligten Künstlern. Dabei ist das gute Stück nicht einfach ein schnöder Sampler, sondern die CD zeigt, dass es auch jenseits krachlederner Volkstümlerei viel Spannendes gibt das auf seine eigene Art und Weise Traditionen erhält, sie aber auch hinterfragt und sie mit neuen Einflüssen paart und so am Leben hält.

So klingen die einzelnen Beiträge auch komplett unterschiedlich. Die Spannweite reicht von traditionellen Tönen, über moderne Stubenmusik, bis zu bayerischem Rock, Blues und Ska. Mit dabei sind auch die bekannten Folkrocker von IRXN, die Blues-Urgesteine Schorsch Hampel und Williams Wetsox oder die Ska-G’stanzl-Soundmachine Zwoastoa. Mit der Unterbiberger Hofmusik, denen auch jazzige und sogar türkische Klänge nicht fremd sind, und dem jamaikanischen Raggae-Musiker Wally Warning treffen gar Welten aufeinander. Aber der Bayer ist ja generell weltgewandt und „multikulti“, auch wenn er es selbst gar nicht wahrhaben will, wie Wolfgang Ramadan in seinem „Dahoam in Bavaria“ klarstellt.

Beim Bavaria Vista Club wird es kaum langweilig. Im Gegenteil, man ist immer wieder erstaunt, welch spannende Töne heraus kommen, wenn sich Musiker auf der einen Seite auf ihre Herkunft besinnen und auf der anderen deutlich ihr Ziel zu Gehör bringen, interessante Musik zu machen. Man kann es sich nur wünschen, dass die Initiatoren ihr gestecktes Ziel, hieraus eine ganze Reihe zu machen, umsetzen können!

Mario Karl