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Cruachan

Blood for the Blood God

Info Musikrichtung: Celtic Folk Metal VÖ: 05.12.2014 (Trollzorn Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 59:22 Internet: http://cruachan.metalfan.nl https://www.facebook.com/cruachanclan

Im Schatten von Primordial veröffentlicht eine weitere, irische Semi-Metal-Legende ihr neues Album: Cruachan. Blood for the Blood God ist der zweite Teil einer Trilogie, die vor drei Jahren mit Blood on the Black Robe begann. Stilistisch setzt man den Weg des ersten Albums nach dem Ausscheiden von Sängerin Karen Gilligan fort. Will heißen: es geht wieder etwas raubeiniger und härter zu.

Bandkopf Keith Fay betont gar, dass Blood for the Blood God das aggressivste Album der Bandgeschichte sein. Allzu weit weg von der Wahrheit ist er damit auch gar nicht. Die Songs geben sich äußerst kämpferisch und kantig. Die Stimmung ist ernsthaft und düster. Hin und wieder schielt auch ein Hauch von Black Metal durch, wenn Cruachan vereinzelte Blastparts auspacken („The Arrival of Fir Bolg“, „Prophecy“). Anteile von Epik, Bombast und die geliebten Folksounds (mit echten Instrumenten!) geben dem Ganzen die richtige Würze und sorgen für Wiedererkennungswert. Seine Heimatverbundenheit zeigt man nicht mir mit den Texten, sondern auch mit dem Traditional-Cover „The Marching Song of Fiach Mac Hugh“ - den meisten wohl besser unter dem Namen „Follow me up to Carlow“ bekannt.

Aber selbst mit dieser alten beschwingten Melodie gerät man nicht in Gefahr, dass man mit stumpfen Saufbands unter einen Hut gesteckt wird. Denn wie ihre Genrekollegen Skyclad oder auch Suidakra präsentieren Cruachan die ernste Seite des folkloristisch angehauchten Metals. Der Titel „The Sea Queen of Connaught“ steht dabei perfekt für Blood for the Blood God und bietet das richtige Gleichgewicht aus Garstigkeit, antreibendem Folk, mitreißender Atmosphäre und kernigen Harmonien.

Wie schon beim Vorgängeralbum wäre manchmal etwas mehr Eingängigkeit wünschenswert. Ansonsten ist den Iren ein weiteres ansprechendes Album gelungen, das allerdings den einen oder anderen Hördurchlauf mehr braucht, bevor es richtig begeistert und das vor allem in der zweiten Hälfte seine Stärke ausspielt.

Mario Karl