Reviews
Good Company
Info
Musikrichtung:
Folk, Bluegrass, Alternative Country
VÖ: 14.11.2014 (DevilDuck Records / Indigo) Gesamtspielzeit: 47:41 Internet: http://www.thedeadsouth.com https://www.facebook.com/thedeadsouth79 |
The Dead South sehen wie ein lebendes Folk- bzw. Bluegrass-Klischee aus: Bärte und wuschelige Haare; Akustikgitarre, Banjo und Mandoline; Hut, abgetragene Lederschuhe, weiße Hemden, Jeans und Hosenträger. Wieder eine der vielen Hillbilly-Gruppen, von denen es schon genug gibt? Dazu sind sie auch noch Kanadier. Wo bleibt da die Wildwest-Authentizität?
Diese Fragen sind schnell passé wenn man Good Company auflegt. Denn das Album ist wirklich eine gute Gesellschaft, die einen ziemlich schnell vereinnahmt. Denn The Dead South schaffen es, einen für sich zu begeistern, selbst wenn man genug von all diesen Nu-Folk-Bands hat. Womit eigentlich? Mit Leidenschaft und ehrlich rüber kommendem Charme.
Das liegt zum Teil auch am relativ kernigen Gesang. Gerne klebt man an den Lippen von Nate Hilts und seinem Co-Sänger Scott Pringle und lauscht den Geschichten, die sie zu erzählen haben. Denn klanglich bietet das Quartett ansonsten sattsam Bekanntes aus dem „Bluegrass zeitgemäß aufgetischt“-Baukasten.
Trotzdem macht es Spaß zuzuhören, wenn das effektiv tuckernde und als Bass gespielte Cello sowie das rasant angeschlagene Banjo losrattern, wie bei der schwungvollen Eröffnung „Long gone“ geschehen. Doch bereits das folgende „Achilles“ zeigt, dass The Dead South keine Partykapelle sind. Denn in dem angenehm melodischen Song schwingt eine gewisse Portion sehnsuchtsvolle Melancholie mit, die sich durch das ganze Album zieht. Gerade in den ruhigeren Nummern wie dem dezent bluesigen „Ballad for Janoski“ oder „Into the Vallay“ schlägt das voll durch. Doch natürlich gibt es sie auch, Stimmungssongs wie das bierselig klingende „Travellin‘ Man“, das fröhlich schunkelnde „Manly Way“ oder die Bandhymne „The Dead South“. Die Band hat aber eben noch mehr zu bieten als das.
Am Ende bleibt ein Album, das ziemlich Spaß macht zu hören und das neben viel kernigem Charme zahlreiche tolle Melodien und Harmonien in sich trägt.
Mario Karl
Trackliste
1 | Long Gone | 2:17 |
2 | Achilles | 2:24 |
3 | The Recap | 4:15 |
4 | In Hell I’ll Be In Good Company | 4:03 |
5 | Manly Way | 1:46 |
6 | Travellin' Man | 3:41 |
7 | Honey | 3:03 |
8 | Ballad For Janoski | 5:14 |
9 | Down That Road | 3:19 |
10 | The Dead South | 2:38 |
11 | Bastard Son | 3:52 |
12 | Deep When The River's High | 4:59 |
13 | Into The Valley | 6:10 |
Besetzung
Scott Pringle (Mandoline, Gitarre, Background-Gesang)
Colton Crawford (Banjo)
Danny Kenyon (Cello)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |