Reviews
The Death and Resurrection of Krautrock: IO
Info
Musikrichtung:
Psychedelic Rock
VÖ: 11.07.2014 (Sulatron Records) Gesamtspielzeit: 47:09 Internet: http://www.7thatspells.com http://www.facebook.com/STS777 |
Wenn die kroatische Band Seven That Spells um den Gitarristen Niko Potocnjak eines nicht ist, dann faul. Bereits zehn Platten gehen auf das Konto der Gruppe, durch die bereits um die 60 Musiker geschleust sein sollen. Album Nummer elf hört auf den klangvollen Namen The Death and Resurrection of Krautrock: IO und ist Teil zwei einer Trilogie.
Aufgrund des Titels hat man bereits eine Ahnung in welche Richtung Seven That Spells agieren. Und tatsächlich begibt man sich in weite, psychedelische Welten, in denen sich in den späten 60ern und frühen 70ern deutsche Musiker vorwagten, um ganz neue Klänge zu erschaffen und die Grenzen der Rockmusik zu verschieben. Doch ganz so ausgeflippt und schwerelos wie Amon Düül oder Faust sind Seven That Spells nicht, selbst wenn man ganz ungeniert mit den Mitteln von damals hantiert. Denn ihre Musik soll eine moderne und in einem gewissen Maße auch ein aggressive „Wall of Sound“ erzeugen.
Klangwall jawohl, aggressiv, warum nicht, aber modern vielleicht nicht unbedingt, dafür relativ zeitlos. Die Band geht dabei überwiegend instrumental vor und lässt sich Zeit für seine Musik. Umrandet wird der Hauptteil der Platte von den passend betitelten Instrumentalstücken „In II“ und „Out II“, bei denen es Gitarrist Potocnjak richtig krachen lässt und sich selbst in psychedelische Höhen schraubt. Dabei möchte er recht hypnotisch werden, driftet aber schnell in eher langweilige Wiederholungen ab. Spannender sind da schon die beiden Song-Monolithen „Io“ und „Burning Blood“. Psych-Freunde bekommen hier ein schmackhaftes Menü aus mäandernden Strukturen, flirrenden Soundteppichen und interessanten Dynamiken geliefert. Dabei „rockt“ das ganze sogar recht gut und man hat einige interessante Elemente an Bord, die nicht allzu gebräuchlich sind. Da wäre zum einen der lautmalerische, bisweilen recht schamanenhafte Gesang, der an alte Wikinger-Riten erinnern soll sowie auch hier und da eine leicht orientalisch wirkende Melodieführung.
Wie bei dieser Musik üblich wirkt das Ganze immer wieder, als würde man einer rauchigen Jam-Session beiwohnen, was denn auch der größte Negativpunkt der Platte ist. Doch Genrefans werden sich davon keineswegs abschrecken lassen. Sollten sie auch nicht. Denn IO bietet für diese einiges an Futter zum Festbeißen.
Mario Karl
Trackliste
1 | In II | 5:44 |
2 | Io | 18:27 |
3 | One | 2:08 |
4 | Burning Blood | 14:04 |
5 | Out II | 6:46 |
Besetzung
Jeremy White (Bass, Gesang)
Niko Potocnjak (Gitarre)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |