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Joel Harrison & Anupam Shobhakar Multiplitcity

Leave The Door Open

Info Musikrichtung: Jazz, Weltmusik VÖ: 14.03.2014 (Whirlwind Recordings [WR 4646] / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 59:04 Internet: http://www.joelharrison.com http://www.shobhakar.com http://www.whirlwindrecordings.com http://www.uk-musikpromotion.de

Leave The Door Open ist nach Masaa die zweite Jazzproduktion mit einen weltmusikalischen Charakter, die ich in diesem Monat aus dem Briefkasten gefischt habe. Und Leave The Door Open von Joel Harrison & Anupam Shobhakar Multiplitcity ist mindestens genauso spannend, wenn auch von völlig anderer Art. Hier gibt es modernen Jazz zu hören, der Einflüsse aus der klassischen indischen Musik inkorporiert. Dies ist vor allem Anupam Shobhakar geschuldet, der mit seinem Sarodspiel den Sound der Musik deutlich erweitert.

Für ihre Zusammenarbeit haben sich Joel Harrison & Anupam Shobhakar eine Riege erstklassiger Jazzmusiker mit ins Boot geholt, darunter Gary Versace an den Tasteninstrumenten, Dan Weiss an Schlagzeug und Tabla sowie Hans Glawischnig am Bass. Als zusätzliche Gäste sind noch David Binney (Altsaxophon), Todd Isler (Percussion) und Bonnie Chakraborty sowie Chandrashekar Vase (jeweils Gesang) auf Leave The Door Open zu hören. Ein wirklich illustre Schar an hochkarätigen Musikern. Allerdings stehen Joel Harrison & Anupam Shobhakar schon im Vordergrund. Beide sind begnadete Saitenkünstler und geben sich gegenseitig den nötigen Raum, wobei die spannendsten Momente dann sind, wenn sie gemeinsam musizieren. Dabei ergänzen sie sich perfekt wie beim grandiosen "Madhuvanti". Hier wird das gemeinsame Konzept am deutlichsten in die Tat umgesetzt. Das heißt nicht, dass die anderen Stücke schlecht wären (man höre nur einmal den namensgebenden Track "Multiplicity" seinem fast schon schamanenartigen Gesang), doch hier ist der absolute Höhepunkt der auch klanglich hervorragend produzierten CD.

Joel Harrison & Anupam Shobhakar Multiplitcity gelingt auf Leave The Door Open eine gelungene Vermengung unterschiedlicher Musiktraditionen. Hier wird wirklich miteinander musiziert und nicht nebeneinander, wie man es immer wieder zu hören bekommt. Und live dürfte das ein noch erhebenderes Erlebnis sein. Empfehlung!

Ingo Andruschkewitsch