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Reviews

Kansas

Point of know Return


Info

Musikrichtung: Progressive Classic Rock

VÖ: 11.10.1977

(Epic / CBS)

Gesamtspielzeit: 44:22

Internet:

http://www.kansasband.com

Kansas ist eine Band, die in Deutschland nur recht begrenzt wahrgenommen wird. Äußeres Zeichen dafür: In der deutschen Wikipedia gibt es natürlich einen Artikel über die Band. Aber nur zu einem Album der Band existiert ein eigener Artikel und zu drei Musikern, davon mit Steve Morse und John Elefante zu zweien, die in Deutschland eher durch ihre anderen Bands, bzw. ihre Produzententätigkeit bekannt sind. Zum Vergleich: In der englischen Ausgabe gibt es zu allen 14 Alben eigene Artikel und zu zehn von elf Musikern.

Unverwechselbar werden Kansas nicht zuletzt durch Robby Steinhardt (zu dem es in der deutschen Wikipedia keinen Artikel gibt), der mit seiner Violine zum prägenden Frontmann der Amerikaner wird. Er ist – um es zuzuspitzen – der Ritchie Blackmore von Kansas. Möglicherweise ist es die Herkunft aus der amerikanischen Provinz, zu der man den stark landwirtschaftlich geprägten Flächenstaat Kansas wohl rechnen darf, die dazu beiträgt, dass dieses sonst eher in der Folk- und Country-Musik beheimatete Instrument so nahtlos und selbstverständlich in das Erscheinungsbild einer Rockband einbindet, die von ihrem Härtegrad her eher mit Deep Purple und Uriah Heep zu vergleichen ist, als mit den Querflöten-Rockern Jethro Tull.

Welches Album die strahlendste Perle in der Krone der Band ist, ist natürlich rein subjektiv. Aber Point of know Return hat alles, was ein Album braucht, um als Jahrhundert-Album bezeichnet zu werden. Es zeigt eine äußerst innovative Band mit völlig unverwechselbarem Stil auf der Höhe ihrer Karriere. Es enthält mit „Dust in the Wind“ eine Klassiker-Single, die es (auch in Deutschland) zu Ruhm und Ehre gebracht hat. Es steckt ein großes Spektrum an verschiedenen Emotionen und Darstellungsformen ab. Und es ist mit einem faszinierenden Artwork versehen, das den Griff zur Vinyl-Version fast zwingend macht.

Kansas können auf diesem Album einfach alles. Mit dem Klassiker „Dust in the Wind“, der zweiten Single aus dem Album, haben sie eine der schönsten Rock-Balladen aller Zeiten abgeliefert, schaffen es mit „Nobody’s home“ aber auch noch eine Gänsehaut-Nummer zu präsentieren, die sich mit ganz großen Gefühlskino mindestens auf Augenhöhe spielt.
Die beiden anderen Singles, „Point of know Return” und das auf Jesus bezogene „Portrait (He knew)“, zeigen Kansas deutlich als Hard Rock Band, die es massiv krachen lassen kann. Die in den 70ern unverzichtbaren Gitarrensoli wurden dabei immer wieder von Steinhardts Violine geliefert.

Kansas lassen die Bäume (auf diesem Album) nicht in den Himmel wachsen. Aber mit den „Closet Chronicles“ und dem sehr ruhig beginnenden „Hopelessly human“ zeigen sie, dass sie auch die Königsdisziplin des Prog-Rocks, den Longtrack, kongenial beherrschen.

Mindestens ein Album von Kansas gehört in jede ernst zu nehmende Rock-Sammlung, und Point of know Return ist dafür alles andere als eine schlechte Wahl.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Point of know Return 3:12
2Paradox 3:50
3The Spider 2:04
4Portrait (He knew) 4:39
5Closet Chronicles 6:31
6Lightning's Hand 4:24
7Dust in the Wind 3:27
8Sparks of the Tempset 4:17
9Nobody's home 4:40
10Hopelessly human 7:09

Besetzung

Phil Ehart (Dr, Perc)
Dave Hope (B)
Kerry Livgren (Git, Keys, Perc)
Robby Steinhard (Violine, Viola, Cello, Voc)
Steve Walsh (Keys, Voc, Perc)
Rick Williams (Git)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger