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Hart und Zart Vol. 5

Info Musikrichtung: Rock/Pop, Liedermacher, Mundart VÖ: 19.04.2013 (MundArtAgeh / BSC Music / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 152:36 Internet: http://www.mundartageh.de http://www.bscmusic.com

Diese Besprechung muss man erst mal mit einem herzlichen Glückwunsch an die MundArtAgeh beginnen. Zehn Jahre gibt es diesen bayerischen Verein jetzt schon, der es sich zum Ziel gemacht hat in Mundart gesungene Pop- und Rockmusik jenseits der Mainstream- und Profischiene zu fördern. Ein nobles Ziel, welches die Herren hinter dem Projekt unter anderem mit ihrer Sampler-Reihe Hart & Zart in die Tat umsetzen. Dieser Tage erscheint bereits der fünfte reguläre Teil davon. Wie schon bei Nummer vier bekommt man zwei randvolle CDs ins Haus geliefert, die zeigen, wie facettenreich im Süden Deutschlands (und angrenzenden Gebieten) im Dialekt musiziert wird. Ganze 44 Stücke gibt es darauf zu hören. Die stilistische Bandbreite reicht dabei von typischen Liedermacher-Songs, bayerischem Blues und Reggea, Funk, volkstümlich Angehauchtem, bis zu verschiedenartigster Rockmusik von eben hart bis zart.

Dabei sind bekannte Namen wie die feinen Folkrocker IRXN mit ihrem „Vagabund“, die schmissigen Gute-Laune-Rocker HoAß („Schwierig“), der alte Blueser Schorsch Hampel (dieses Mal weder mit seiner Bagasch, noch mit seinem Bruder Dr. Will) mit dem saucoolen Schieber „Danzn (kenna de ned)“, der aufstrebende Liedermacher Weiherer („I bin scho wos“), die musikalisch bunte Multikulti-Truppe Weißwurscht is („Huababauern Sepp“), Blues Lick mit seinem einfühlsamen „Katzengoid“ oder der beliebte Schauspieler Hanns Meilhammer vom Comedy-Duo Herbert & Schnipsi (hier Herbert und die Pfuscher mit „Woaßt wia des weh tuat, Wuzerl“).

Aber das sind nicht alle Highlights, die man auf Hart & Zart V findet. Genauer hinhören sollte man auch beim handfesten Rock von Gsindl („Schabäzi“), dem lockeren bayerischen Salsa der Los Dos Y Companeros („Nackada“) und dem schönen Songwriter-Pop von DeKantA („I denk an di“). Auch Schwafi mit ihrem betont ironisch-trostlosen Tango „Trostlos“ lassen genauso aufhorchen wie Lampert mit seinem melancholischen Durchhalte-Rock „Ois is guad“. Textlich geht es auf den CDs dabei genauso bunt zu, wie musikalisch - von Spaßnummern über Alltagsbeobachtungen bis zu sozialkritischen Versen, die immer wieder auftauchen und zeigen, dass hier Musiker mit sehr offenen Augen durch die Welt marschieren.

Natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass nicht alle Titel echt Hits sind und so mancher Schüttelreim zum Fremdschämen einlädt. Doch am Ende ist auch dieser liebevoll zusammen geschnürte (man beachte mal wieder das Cover) Sampler wieder eine sehr runde Sache von idealistischen Organisatoren und Musikern. Deswegen: Empfehlenswert!

Mario Karl