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Rachel Sermanni

Under Mountains

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter/Folk VÖ: 21.9.2012 (Middle Of Nowhere Recordings) Gesamtspielzeit: 44:23 Internet: http://www.rachelsermanni.net http://catonthewall.net/?tag=middle-of-nowhere-recordings http://www.gordeonmusic.de/

Das Cover mit dieser Märchenlandschaft verheißt interessante Musik.
Stimme und Bass und hintergründige Keyboardklänge leiten den ersten Song ein, bevor dann die Streicher hinzustoßen und zusammen mit akustischer Gitarre und Piano eine beschwingte Atmosphäre erzeugen. Singer/Songwriter, das ist die Schublade, die ich spontan aufziehe.

Alle Texte sind im in angenehmen dunklen braun-grün gehaltenen Booklet abgedruckt und ermöglichen so einen Blick in die Gefühlswelt der Sängerin, und diese scheint recht ausgeprägt zu sein.
Rachelstammt aus den schottischen Highlands und ist erst 20 Jahre alt.
Ihre Stimme ist mittlerweile oft hoch gelobt worden.
Nun, angesichts einiger Vorschusslorbeeren versuche ich einmal, meinen Senf dazu zu geben.
Inmitten mittlerweile zahlreicher neuer Damen sicher dahingehend ein frischer Wind, als dass hier nicht die populäre Massenschiene bedient wird, nichts, dass nach mittlerweile überflüssigen Talentshows riecht.
Ja, diese Stimme ist interessant, sie orientiert sich mit Sicherheit an Vorbildern, die eine oder andere Dame scheint sich entsprechend verewigt zu haben. Diese unterschwellig rauchige Stimmlage unterstreicht die an der Oberfläche eher zart agierende Stimmlage.
Faszinierend sind die Arrangements und immer dann, wenn die Geigen einsetzen, dann wird es am eindrucksvollsten. Rachel selbst wird dann auch das eine oder andere Mal etwas laut, wenn sie im Anschwellen der Instrumente locker mitschwingt.
Herrlich, wenn dann die Abwechslung inmitten der Songs agiert, die Geigen werden dann auch mal gezupft. Die schlagzeuglose Atmosphäre gewinnt bald mein Herz, wie schön man sich fallen lassen kann in diesem Meer von Melancholie, die ganz ohne Traurigkeit auskommt.
Die Stimme der Protagonistin ist nicht immer intonationssicher, aber angesichts dessen, dass hoffentlich noch etwas nachkommen wird, kann eine Weiterentwicklung dieses hohen Potentials noch einiges an Fortschritt bringen.
Die Musik ist so herrlich ungewöhnlich, sie bedient alle Jene, die sich mit Einheitsbrei nicht zufrieden geben. Wunderbar ausgeführt sind all‘ diese Feinheiten im Arrangement und in der Ausführung, die, wenn man ganz genau hinhört, immer wieder für viel Spannung sorgen.

Wolfgang Giese