····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Sigh

In Somniphobia


Info

Musikrichtung: Avantgarde (Black-)Metal

VÖ: 30.03.2012

(Candlelight Records)

Gesamtspielzeit: 66:08

Internet:

http://www.myspace.com/sighjapan
http://www.facebook.com/pages/SIGH-official-page/227550909275

Sigh wären nicht Sigh, wenn die Band auf ihrem neuen Album nicht wieder ein ganzes Stück anders klingen würde als auf dem unmittelbaren Vorgänger. Wähnte man sich auf Scenes from hell vor zwei Jahren wie im Vorhof zur Hölle und bekam den passenden Soundtrack zur Apokalypse serviert, kommt das neueste Werk In Somniphobia einer surrealen Reise durch Willy Wonkas Schokoladenfabrik gleich. Allerdings wurde hier der Wahnsinn im drogeninduzierten Farbenrausch mal zehn multipliziert und nebenbei sämtliche Beschränkungen und Regeln von harter Musik aus den Angeln gehoben. Das ist mehr als nur weit draußen und genau deswegen so schräg-genial.

Statt Oompa Loompas tanzen hier anfangs aufgedrehte Finntrolle durch das Bild und werfen mit einem Hauch von Klassik um sich. Später zeigen Sigh ihre fernöstlichen Wurzlen und verpacken sie in einen soundtrackartigen Zirkusdoom, nur um kurz darauf hüpfende 70s-Snythies mit einem wilden Jazz-Saxophon zu konterkarieren. Später tanzt man einen ausgeflippten, musicalartigen Walzer über einen orientalischen Basar. Bei „Amnesia“ kommt man sich gar wie in einer verrauchten Lounge-Bar vor, wäre da nur nicht der krächzende Gesang, der einen immer wieder daran erinnert, dass die Japaner mal eine Black Metal-Band waren. Das folgende „Amongst the phantoms of abandoned tumbrils“ könnte auch fast ein Doublebass-lastiger Black Metal-Song, der an frühe Cradle of Filth erinnert, sein - wäre er nur nicht so extravagant und eigensinnig instrumentiert. Würde man alles was hier abgeht beschreiben wollen, müsste man wohl einen Roman schreiben.

Sigh sind auch auf In Somniphobia wieder ein Haufen (positiv) Besessener und musikalische Querdenker, die nicht wissen, wohin mit den ganzen kreativen Ideen. Also kreiert man einfach seine eigene musikalische Welt. Das ist Avantgarde im besten Sinne und nebenbei auch noch verdammt unterhaltsam, wenn auch etwas schwer verdaulich und manchmal auch fast ein wenig zuviel des Guten. Aber bei dieser Band hat der Wahnsinn bekanntlich Methode und das macht das macht die schrulligen Japaner so sympathisch.



Mario Karl

Trackliste

1Purgatorium4:55
2The Transfiguration4:57
3Opening Theme: Lucid Nightmare2:01
4Somniphobia7:44
5L'excommunication à Minuit5:46
6Amnesia8:21
7Far Beneath the In-Between7:19
8Amongst the Phantoms of Abandoned Tumbrils9:44
9Ending Theme: Continuum1:45
10Fall to the Thrall5:25
11Equale8:11

Besetzung

Mirai Kawashima (Vocals, Keyboards, Orchestrations etc.)
Dr. Mikannibal (Alto, Tenor, Baritone Saxophones, Vocals)
Satoshi Fujinami (Bass, Drums)
Shinichi Ishikawa (Guitar)
Junichi Harashima (Drums)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger