Reviews
Kill the Silence
Info
Musikrichtung:
Rock
VÖ: 15.07.2011 (JNX Records / Universal) Gesamtspielzeit: 49:09 Internet: http://www.jenix.de |
2003 das Kennenlernen. Sängerin Jenny ist zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 15. Die ersten Coversongs von den Cranberries, den White Stripes, Avril Lavigne oder Green Day werden gespielt. 2004 wird der Bandname gefunden und die ersten kleinen Konzerte gespielt, aber auch der erste Support für Silbermond, der eine bleibende Freundschaft begründet...
... und acht Jahre später erscheint mit Kill the Silence das erste Album. Die erste Single, "Catch Fire" wird zum IDM-Sog 2011 - wenn das nichts ist! Aber der Song hat ja durchaus eine Menge Potential: ein leiser Anfang, dann eine langsame Steigerung hin zu einem kraftvollen, rockigen und eingängigen Rocksong: Was will man mehr?! Mit den nachfolgenden leiseren "Here we go again" und "Almond Tree" wird dann aber zum ersten Mal deutlich, was das große Manko von Kill the Silence als ganzem Album ausmachen wird: Sängerin Jenny Böttcher lehnt sich nicht nur in ihrer Art zu singen doch stark an Stefanie Kloß (Silbermond) an, auch der Sound klingt ebenso stark nach den Sachen wie nach Avril Lavigne. Der Song selbst ist allerdings durchaus wiederum mit einem großen Gespür für eingängige Melodien geschrieben, das wird man Jenix in jedem Fall lassen müssen.
Die belanglose Teenieballaden "Castle in the Air" und "For you and for me" lassen wir schnell hinter uns, ebenso das einem amerikanischen Teeniefilm entsprungen zu scheinende "Picture"; diesem Klischee entkommt "Kill the Silence" auch nur durch das drumming. Erst mit "We've got the right" und "Covergirl" rocken Jenix wieder deutlicher, auch wenn man hier das kanadische Vorbild wieder sehr deutlich bis in die Art zu singen heraushören kann.
Mit "I'm on my Way" hat man dann allerdings endlich einmal wieder einen wirklich eingängigen, fröhlichen und selbstbewußten Track, der fast minimalistisch daherkommt, der aber nahezu Hitpotential hat. Selbiges gilt für "Soulmate", in dem Jenix musikalisch sogar ein wenig mit einem dominanteren Bass und claps experimentieren, bevor sie dann ihren Songs bombastisch abschließen lassen. Warum sie allerdings das Album mit dem Silbermond-lastigen Song "Moon" und nicht mit "Break down" abschließen lassen, das sogar einen leicht düsteren touch à la The Rasmus hat - ob das eine so gute Entscheidung war?!
Insgesamt leben Jenix auf ihrem ersten Album von ihrer jugendlichen Authentizität und Euphorie, denn ansonsten hört man die Vorbilder von deutschen Rockpop à la Silbermond bis hin zu Avril Lavigne doch noch in viel zu vielen Songs. In jedem Fall aber haben die Vier ein Gespür für (Hit?-) Melodien, daneben haben sie auch durchaus eigenständige Songs auf Lager, die sich sehen und hören lassen können. So ist Kill the Silence letztlich doch ein sehr ansprechendes Debutalbum geworden (das sollte man ja eigentlich auch immer dazu sagen!), der wirkliche Testfall wird jedoch sicherlich erst der Nachfolger...
Andreas Matena
Trackliste
1 | Catch Fire | 4:19 |
2 | Here we go again | 4:07 |
3 | Almond Tree | 3:54 |
4 | Castle in the Air | 3:32 |
5 | Picture | 3:25 |
6 | Kill the Silence | 4:07 |
7 | We've got the right | 3:43 |
8 | Covergirl | 3:53 |
9 | For you and for me | 3:33 |
10 | I'm on my Way | 3:42 |
11 | Soulmate | 3:41 |
12 | Break down | 3:35 |
13 | Moon | 3:38 |
Besetzung
Ferdinand Hepper: guitar
Tobias Krostack: bass
Jan Linke: drums
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |