Goethes Erben treten in den Generalstreik





Wenn die Schuhputzer streiken, ist das ein Streik. Wenn die Nachrichtensprecher streiken, ist das ein Streik. Wenn die Piloten streiken, ist das ein Streik.
Wenn alle zusammen streiken, ist das ein Generalstreik.
Aber das wissen Goethes Erben nicht und so gehen sie alleine in den Generalstreik. Ihre Begründung: „Drastische Situationen erfordern drastische Maßnahmen.“

Deshalb wurden Anfang November die digitalen Präsenzen von Goethes Erben auf Eis gelegt. Social Media, Homepage, Youtube – alle digital verfügbaren Erzeugnisse von Goethes Erben sind im Monat November 2020 nicht mehr verfügbar.

Eine interessante Idee. Während alle anderen ins Digitale stürmen, um zu retten, was zu retten ist, ziehen sich Goethes Erben auch virtuell in die eigenen vier Wände zurück. Aber die Düster-Rocker hatten ja schon immer ein Faible für das Morbide. Da macht es vielleicht Sinn aus Angst vor dem Tod Selbstmord zu begehen.

Oswald Henke und Goethes Erben sehen in ihrem Vorgehen eine Reaktion auf die ausbleibende Hilfe und verhaltene Reaktion der Medien auf die Situation der Veranstaltungs-, Kreativ- und Kulturbranche.

Oswald Henke erklärt die Aktion wie folgt:

„Diese Aktion ist für uns eine Art kreativer Generalstreik. Wir haben überdies alle Videos, die wir auf YouTube hochgeladen haben, ebenfalls aus dem Netz genommen; sie sind auf privat geschaltet. Wir bitten an dieser Stelle unsere Fans darum, auch ihre hochgeladenen Videos und Livevideos einen Monat lang auf privat zu schalten. Wir melden uns aber weiterhin wöchentlich mit den Proberaumchroniken, die aktuellste Folge geht dann wie immer Donnerstag um 19 Uhr online. Wir sind weiterhin via E-Mail erreichbar, auch für Menschen, die nichts bestellen möchte, aber uns etwas mitteilen möchten oder eine Frage haben.

Wir wissen unsere Fans bestens versorgt mit ihren Tonträgern, wir wollen nicht Euch die Musik wegnehmen, sondern den Menschen, die Dinge als kostenlose Selbstverständlichkeit ansehen und eben keinerlei Wertschätzung für kreative Leistungen aufbringen, unsere Musik nicht mehr öffentlich zugänglich machen, soweit dies in unseren Möglichkeiten liegt ...


[Laetitium Künstler- und Kulturmanagement]
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