Riot
Shine On
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Bereits seit den ganz frühen Zeiten war Japan eine sichere Bank für Riot, was Plattenverkäufe und auch Konzertbesucherzahlen betrifft. So verwundert es nicht, dass gleich beide Livealben der 1990er Jahre im Land der aufgehenden Sonne mitgeschnitten wurden: in den Frühneunzigern die Tour zu The Privilege Of Power mit Tony Moore am Gesangsmikrofon und nun anno 1998 auch noch die Tour mit Mike DiMeo als Sänger, auf der das Inishmore-Album präsentiert wird. Das Resultat wurde in Japan ziemlich brühwarm veröffentlicht: Die Tour fand Ende Januar/Anfang Februar statt, und am 28. März erschien das Shine On getaufte Werk bereits bei Zero Corporation, ein halbes Jahr bevor auch die Europäer und die Amerikaner via Metal Blade in den Genuß der Scheibe kamen. Knapp 20 Jahre später erfährt nun auch dieses Livealbum in der Re-Release-Serie bei Metal Blade neue Ehren, allerdings in deutlich erweiterter Form, was sich auf zwei Komponenten bezieht.
Fakt 1 liegt in der Tracklistenstruktur der originalen Releases begründet, denn wie so oft unterschieden sich auch hier die Japan-CDs von denen im Rest der Welt. Die Zero-Pressung enthielt die Tracks „Watching The Signs“ und „Nightbreaker“, die im Rest der Welt durch „Swords And Tequila“ und „Outlaw“ ersetzt wurden, so dass hier der Anteil der älteren Songs aus der Prä-DiMeo-Ära etwas größer ist als in der Fernostversion, die diesbezüglich ganze drei Tracks aufzuweisen hatte: „Bloodstreets“, das zugleich den einzigen Ruhepol des ganzen Albums außerhalb der Irish Trilogy markiert, sowie im Zugabenteil den Thundersteel-Titeltrack sowie den Setcloser „Warrior“, was beides sehr logisch anmutet: Ein Riot-Konzert ohne „Thundersteel“ ist seit 1988 praktisch undenkbar, und „Warrior“ liefert refrainseitig den Albumtitel ab, so dass es sehr merkwürdig gewesen wäre, hätte der Song nicht im Set gestanden. Auf dem aktuellen Re-Release ist die editorische Lage nun so, dass sowohl die exklusiven Japan- als auch die exklusiven Rest-der-Welt-Tracks berücksichtigt wurden und sich die 17 originalen Tracks nun auf 20 vermehrt haben – der letzte Neuzugang ist kein eigentlicher, sondern liegt einfach darin begründet, dass „The Last Of The Mohicans“ als Intro für „Glory Calling“ in den 1998er Pressungen programmierseitig mit dem Haupttrack verschmolzen wurde, auf der neuen Pressung nun aber als gesonderter Tracks ausgewiesen ist. Interessanterweise kommt der neue 20-Tracker nun auf weit über 81 Minuten Spielzeit (die Encyclopedia Metallum schreibt 81:24, der CD-Player des Rezensenten zeigt sogar 81:40 an) und ist damit die längste Einzel-CD, die der Rezensent kennt – der bisherige Spitzenreiter war ein Re-Release von Gillans Mr. Universe. Beim ersten Hördurchlauf hat der CD-Player des Rezensenten die Riot-Scheibe auch anstandslos abgespielt, beim zweiten Hördurchlauf begann der Laser beim letzten Track „Warrior“ aber hängenzubleiben, was dann auch beim dritten Durchlauf auftrat. Tests auf anderen Playern sind bisher unterblieben.
Nicht gelöst werden konnte bisher das Rätsel, wo genau die Tracks mitgeschnitten wurden. Das Booklet macht darüber keine näheren Angaben, und zu erfahren ist nur, dass Mark Reale und der die Mitschnitte eingefangen habende Paul Orofino sich nach Tourende hinsetzten, alles durchhörten und die ihrer Meinung nach jeweils besten Versionen zusammenstellten. Die Datenbank www.setlist.fm gibt zum Rezensionszeitpunkt fünf Gigs für die besagte 1998er Japan-Tour an: am 28.1. in Osaka, am 29.1. in Nagoya, am 31.1. und 1.2. gleich zwei im Club Citta in Tokio und schließlich am 2.2. einen in Sendai. Vermerkt sind dort zugleich die Setlisten, und die sind mit einer kleinen Ausnahme für alle fünf Gigs identisch, so dass sich ein Rätsel ergibt: Auf dem Livealbum steht vor der Irish Trilogy noch die Nummer „Cry For The Dying“, aber die wurde laut den Setlisten nirgendwo gespielt. Wo der Fehler liegt, kann nicht geklärt werden, während beispielsweise „Kings Are Falling“ einem der beiden Citta-Gigs zuzuweisen ist, da DiMeo in seiner Ansage das Publikum unter Nennung des Clubnamens begrüßt. Der Rest entzöge sich theoretisch einer näheren Analyse, legte man nur das Audiomaterial zu Grunde – dazu aber weiter unten mehr.
Dass Riot eine enorm starke Liveband sind, davon durfte sich der Rezensent ja auch bereits zweimal höchstselbst überzeugen, und Shine On reiht sich perfekt in die Argumentkette ein. Hier musizieren fünf Könner, und obwohl sie aufgrund ihres global betrachtet überschaubaren und in keinerlei vernünftiger Relation zu ihrem Können stehenden Erfolgs allen Grund hätten, trauerklößig aus der Wäsche zu blicken und sich in grungigem Selbstmitleid zu suhlen, bieten sie unbeirrt frischen melodischen Metal mit starker hardrockiger Schlagseite, der zwar durchaus mit nachdenklichen Momenten aufwarten kann (und gerade das Inishmore-Konzept beinhaltete eigentlich auch mancherlei düstere Episode, die sich freilich erstaunlich wenig im Songwriting niederschlug), der aber grundsätzlich lebensbejahend bleibt – und wenn die Band Speed vom Faß auspackt, egal ob mit jüngeren Nummern wie gleich dem aufs „Black Water“-Intro folgenden „Angel Eyes“ oder mit Altbewährtem wie dem „Thundersteel“-Donnerschlag, dann sitzt man auch als Nicht-beim-Konzert-Dabeigewesener begeistert in der ersten Reihe und ergötzt sich an der Spielfreude der Instrumentalisten, gekrönt vom souveränen Gesang DiMeos, der zwar deutlich anders klingt als vor allem Tony Moore und immer einen gewissen Hardrocktouch einbringt, aber das Ergebnis immer noch hundertprozentig Riot-typisch klingen läßt, wenn man denn angesichts der diversen Stilwechsel von einem eigenen Riot-Sound sprechen möchte. Interessanterweise agierte die Band auf dieser Tour allerdings zu sechst: Mit Ligaya Perkins war eine (auch schon auf dem Inishmore-Album aktiv gewesene) Backgroundsängerin am Start, und die macht ihre Sache richtig gut und stützt einerseits DiMeo, setzt andererseits aber auch eigene Akzente, erhöht die Stimmvielfalt und ermöglicht schon recht eindrucksvolle Chorleistungen, zumal auch alle drei Saitenschwinger Backings singen, Drummer Bobby Jarzombek somit das einzige gesanglich nicht eingebundene Bandmitglied darstellt, der aber natürlich anderweitig unentbehrliche Arbeit verrichtet. Auffällig ist, dass das komplette hintere Albumdrittel ab „Liberty“, vom Mohikaner-Intro abgesehen, auf der Japan-Pressung im Prinzip aus Speed vom Faß bestand, während sich in der Nicht-Japan-Pressung und damit auch hier im Re-Release noch das gemäßigtere „Outlaw“ in den Zugabenblock schiebt. So bekommen wir hier also mehr als 80 Minuten Livemusik vom Feinsten, zudem soundlich kompetent aufgearbeitet: Wenn hier tatsächlich mehrere Gigs aus unterschiedlichen Hallen zusammengeschnitten wurden, so wirkt das Ergebnis doch wie aus einem Guß.
Wer an dieser Stelle weiter analysieren möchte, der bekommt mit vorliegendem Re-Release, für dessen Cover übrigens das der Japan-Pressung gewählt wurde und der wie immer mit historischem Bildmaterial und wie bei den jüngeren Re-Releases üblich mit Liner Notes von Mike Flyntz ausgestattet wurde, eine Chance: Shine On kommt nunmehr mit zwei Scheiben im Digipack daher. Die zweite Scheibe ist eine DVD, die den kompletten Gig am 31.1. im Club Citta enthält – mit einer Ausnahme: „Angel Eyes“ stammt nicht von diesem, sondern vom Folgeabend. Das könnte zwei Gründe haben. Erstens sieht man im „Black Water“-Intro des ersten Abends Mark Reale an seiner Anlage herumbasteln – möglicherweise gab es also ein technisches Problem, die die Aufnahme des unmittelbar folgenden „Angel Eyes“ „versaut“ hat. Zweitens aber ist „Angel Eyes“ am zweiten Abend mit viel mehr Kameras gefilmt worden – vielleicht wollte man gleich noch einen Videoclip daraus machen und hat sich dann auch bei der DVD für diese Fassung entschieden. Ab „Soldier“ sehen wir dann aber wieder den ersten Abend und das auch bis zum Schluß des Konzertes nach insgesamt knapp über zwei Stunden Spielzeit. Dieser erste Abend wurde nur mit zwei Kameras gefilmt. Die eine steht irgendwo hinten in der Halle und liefert also Gesamtaufnahmen der Bühne, die andere befindet sich rechts oben, so dass man also von schräg rechts auf die Bühne blickt. Beide Kameras zoomen bisweilen allerdings auch auf einzelne Musiker und offenbaren dabei technisch so gute Möglichkeiten, dass die Großaufnahmen viel schärfer kommen als die bisweilen etwas grieseligen vor allem der ersten Kamera, die auch arge Probleme hatte, das Bühnenlicht einzufangen, so dass man bisweilen recht wenig sieht. Die Atmosphäre kommt trotzdem gut rüber, und so mancher Lichteffekt ist prima eingesetzt, etwa das „fließende“ Licht bei Bobby Jarzombeks Drumsolo. Der spielt dessen ersten Teil hinter seinem normalen (und sehr gut bestückten) Kit, wechselt dann aber an ein kleineres Zweitkit, das ihm auf die Bühne geschoben wird und das nur aus zwei Baßtrommeln, einer kleinen Trommel und fünf Becken besteht. Enorme Power holt er aus beiden Varianten raus, und in der zweiten spielt er teilweise auch noch mit Leuchtsticks, die er bisweilen zu allem Überfluß noch zwischen den Fingern rotieren läßt – ein Zauberkünstler sozusagen, der vom Publikum natürlich angemessen bejubelt wird. Natürlich solieren auch die anderen Instrumentalisten, sogar Bassist Pete Perez, dessen Solo in der DVD-Programmierung im Gegensatz zur Tracklistnennung eine eigene Tracknummer bekommen hat (die unten im Kasten zu lesende Variante ist die, wie sie auf der Scheibe des Rezensenten tatsächlich kommt) und der seinen Solopart von Jarzombek untertrommeln läßt, bevor erst ein „Road Racin‘“-Mitsingspiel kommt, die drei Saitenspieler unisono frickeln und dann plötzlich Led Zeppelin anspielen. Den Gitarrensolopart im Anschluß bestreiten Reale und Flyntz zunächst abwechselnd, dann gemeinsam, und die Gemeinsamkeit geht so weit, dass Reale als dritte Hand auf Flyntz‘ Griffbrett herumwuselt. Gerade hier hätte man sich ein deutlicheres und schärferes Bild gewünscht, um zu sehen, was die beiden da konkret machen. DiMeo wiederum geht in „Should I Run“ im Fotograben auf Tuchfühlung zu den Anhängern, während Flyntz im Zugabenteil ohne Shirt agiert. Vor „Nightbreaker“ wird auch die Backgroundsängerin vorgestellt, und was dann in „Warrior“ passiert, darf als ungewöhnlich betrachtet werden: Das japanische Publikum gilt ja als sehr diszipliniert – hier aber klettert vor dem ersten Refrain ein weißgekleideter Fan aus dem Zuschauerraum via Fotograben auf die Bühne, singt den Refrain Arm in Arm mit DiMeo und verschwindet dann auf dem gleichen Weg wieder. Und im speedigen Schlußdrittel des Sets ist es ein purer Genuß, Reale und Flyntz bei ihrer Soloarbeit zuzuschauen, selbst wenn es ein, zwei Stellen gibt, wo mal einer eine angestrebte Harmonie nicht ganz mittig trifft. Man erkennt nach „Warrior“ dann auch die Szene, in der das Backcoverfoto für den Re-Release geschossen wurde, und kurz vor Ende von Track 27 spricht noch ein Japaner einige Worte, die der Rezensent allerdings nicht versteht. Kuriosum zum Schluß: Der DVD-Player zeigt für den Konzertdurchlauf 28 Tracks an, aber er endet mit Track 27, und der Player springt gar nicht erst auf die 28 über. Oder sollte da noch ein easter egg versteckt sein, das der Rezensent bisher nicht entdeckt hat?
Wie auch immer: Anhand dieser Aufnahmen kann der Fanatiker jetzt ans Werk gehen und prüfen, welche der Citta-Aufnahmen vom 31.1. auf der Audio-CD gelandet sind, unter der Voraussetzung, dass letztgenannte nicht nachbearbeitet wurden und daher die winzigen Unterschiede, die es ja immer gibt, wenn Menschen miteinander musizieren, nach wie vor existent sind. Vielleicht hat sich auch schon mal jemand die Arbeit gemacht, das herauszuhören zu versuchen, aber der Rezensent hat keine diesbezüglichen Analysen finden können und verzichtet selbst auf diese Aktivität. Was er bisher auch noch nicht ermitteln konnte, ist, ob die DVD zuvor schon mal veröffentlicht wurde und, falls ja, dann in welcher Form. Frage wäre auch noch, ob es den Re-Release mit unterschiedlichen DVD-Bestückungen gibt, denn die Encyclopedia Metallum weist zum Reviewzeitpunkt nach „Warrior“ noch zwei weitere Zugabesongs aus, beide vom zweiten Citta-Abend (das ist die oben beschriebene kleine Ausnahme, denn der zweite Citta-Abend ist der einzige Gig, für den noch diese weiteren beiden Songs angegeben sind): „Outlaw“ (aha, hier könnte also die CD-Version herstammen) und „49er“ (das sonst nirgendwo in diesem Kontext auftaucht). Die DVD des Rezensenten hingegen enthält diese beiden Nummern nicht (oder sie sind irgendwo als easter egg versteckt, und er hat sie noch nicht gefunden), dafür aber acht Bonustracks, von denen wiederum nur sieben auf dem Backcover aufgelistet sind – und nein, der achte ist nicht „Turning The Hands Of Time“, der einzige (!) Song des Inishmore-Albums, der am 31.1. nicht gespielt wurde.
Gehen wir erstmal die sieben anderen durch. Da kommen zunächst „Kings Are Falling“ und das Drumsolo, aufgenommen mit speziellen „drum cams“, also Kameras, die explizit den Drummer einfangen. Die eine steht aus Publikumssicht direkt links neben dem großen Kit, die andere links am Bühnenrand und eine dritte so, dass sie den Soloteil am kleinen Kit einfängt – bisweilen wird der Bildschirm dann auch geteilt, und man sieht zwei Bilder parallel. Diese Aufnahmen stammen offensichtlich nicht vom ersten Citta-Abend, denn da trug Jarzombek ein weißes Shirt, hier dagegen ein schwarzes. Da man den Schlagwerker in den regulären Aufnahmen eher schlecht sieht, bilden diese beiden Songs eine interessante Ergänzung.
Anno 1998 spielten Riot auch in Wacken, und von dort stammen die beiden nächsten Bonustracks: „Angel Eyes“ bildete offenbar den Showopener und das Deep-Purple-Cover „Burn“ den Setcloser. Backingsängerin Ligaya Perkins ist hier auch mit am Start, steht links recht gut sichtbar und wird von der Kamera bisweilen sogar groß eingefangen, was es in den Japan-Aufnahmen nicht gab. Reale steht hier in einem Muscle-Shirt, das seinen Namen in diesem Fall nicht so richtig verdient – ein klapperdürrer Hering, nichts als Haut und Knochen, der, wie es ein früherer CrossOver-Redaktionskollege mal so treffend formulierte, immer so aussieht, als ob er den nächsten Winter nicht überstehen würde. Aber in diesem Körper wohnte halt ein genialer musikalischer Geist. Der Sound von „Angel Eyes“ ist bis auf den etwas zu leisen Baß recht gut, der von „Burn“ dagegen deutlich distanzierter und dürrer – hier hört man gar keinen Baß mehr. Die immense Spielfreude bricht sich aber auch hier Bahn, und der Rezensent gehört spätestens seit Glenn Hughes‘ auf Burning Japan Live nachzuhörender Fassung dieses Songs zu den Menschen, die finden, dass zwei Gitarren speziell dem Hauptsolo live richtig gut tun. Das Publikum ist offenbar gleicher Meinung und präsentiert sich bester Laune, obwohl es schüttet wie aus Kannen.
Danach folgen „Angel Eyes“, „The Last Of The Mohicans (Intro)/Glory Calling“ und „Santa Maria“ als „Production Videos“, wohinter sich einfach normale Videoclips verbergen. Ersteres mixt Aufnahmen einer reizenden Blondine in einer modernen Großstadt mit Proberaumaufnahmen, hat also mit dem Inishmore-Konzept nur peripher etwas gemein. Hier spielt die komplette Band mit (DiMeo fährt schließlich mit der Blondine auf dem Sozius davon), in der zweiten Nummer tut sie das dagegen nur während einiger Liveszenen (die übrigens von der 1994er Japan-Tour zu Nightbreaker stammen, also gar nicht „Glory Calling“ zeigen können, es sei denn, der Song wurde auf dieser Tour schon vorab gespielt) und Studioschnipsel – für den Hauptteil haben die drei New Yorker die beiden Texaner, also ihre Rhythmusgruppe, offenbar gar nicht erst eingeflogen, denn hier stehen nur DiMeo, Reale und Flyntz hinter einem kleinen qualmenden Feuerchen im Wald, das alles hier übrigens in Schwarz-Weiß. Farbe gibt’s dann wieder bei „Santa Maria“, aber auch das hat mit der Story nichts zu tun, sondern wurde an einem noch zugefrorenen See in Long Island im Vorfrühling gedreht, also Natur-, speziell Vogelaufnahmen (Schwäne, Enten etc.) und dazu wieder DiMeo, Reale und, ja, wer spielt da eigentlich Baß? Perez? Oder doch Flyntz mit einer Perücke? Und wenn es doch Perez ist, wo ist dann Flyntz? Der muß jedenfalls auch irgendwo vor Ort gewesen sein, erfährt man im achten, nicht in der auf dem Backcover abgedruckten Tracklist verzeichneten Bonustrack namens „Santa Maria – Clip Production Comments By Mike DiMeo“, wo der Sänger also am Drehort über die Straßen im Uferwald läuft und drei Minuten lang aus dem Nähkästchen plaudert, also ein klassisches Making-Of produziert.
Vielleicht kann irgendjemand da draußen die editorischen Unklarheiten auflösen – aber unabhängig davon bleibt Shine On ein hochinteressantes Konzertdokument einer gewohnt starken Band, die zum wiederholten Male unterstreicht, dass sie ihre unbestreitbaren Studioqualitäten auch auf der Bühne umsetzen kann. Da es sich um die einzigen offiziellen Liveaufnahmen mit Mike DiMeo am Mikrofon handeln dürfte, besitzen sie zudem dokumentarischen Wert in der Hinsicht, dass nunmehr also auch der vierte Riot-Sänger (das Harry-Conklin-Intermezzo nicht eingerechnet) mit einem Konzertmitschnit vertreten ist. Aber der Erwerb lohnt sich wie beschrieben auch außerhalb jeglichen Theoretisierens, einfach nur als Freund richtig guten Metals. Nur Grafiker sollte man möglichst nicht sein, sonst ärgert man sich vielleicht, dass einige der Bilder auf dem Digipack und im Posterbooklet spiegelverkehrt eingefügt wurden, Reale und Flyntz plötzlich zu Linkshändern mutieren lassend ...
Roland Ludwig
Trackliste |
1. Black Water (01:46)
2. Angel Eyes (04:25)
3. Soldier (04:52)
4. The Man (04:03)
5. Kings Are Falling (04:33)
6. Bloodstreets (04:18)
7. Watching The Signs (04:48)
8. Swords And Tequila (03:23)
9. Cry For The Dying (04:40)
10. Inishmore (Forsaken Heart) (01:41)
11. Inishmore (04:28)
12. Danny Boy (02:50)
13. Liberty (05:17)
14. Gypsy (05:12)
15. The Last Of The Mohicans (Intro) (00:35)
16. Glory Calling (06:22)
17. Thundersteel (04:02)
18. Nightbreaker (04:26)
19. Outlaw (03:59)
20. Warrior (05:44)
DVD: Live At Club Citta January 31st, 1998
1. Menu
2. Black Water
3. Angel Eyes
4. Soldier
5. The Man
6. Kings Are Falling
7. Bloodstreets
8. Wounded Heart
9. Watching The Signs
10. Should I Run
11. Inishmore (Forsaken Heart)
12. Inishmore
13. Danny Boy
14. Babylon
15. Drum Solo
16. Flight Of The Warrior
17. Road Racin'
18. Bass Solo/Bass And Guitar Solo
19. Guitar Solo
20. Liberty
21. Gypsy
22. The Last Of The Mohicans (Intro)
23. Glory Calling
24. Thundersteel
25. Nightbreaker
26. Warrior
27. Outro
28. NN
29. Kings Are Falling (Bobby Jarzombek Drum Cam - Japan 1998)
30. Drum Solo (Bobby Jarzombek Drum Cam - Japan 1998)
31. Angel Eyes (Wacken 1998)
32. Burn (Wacken 1998)
33. Angel Eyes (Production Video)
34. The Last Of The Mohicans (Intro)/Glory Calling (Production Video)
35. Santa Maria (Production Video)
36. Santa Maria (Clip Production Comments By Mike DiMeo)
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Besetzung |
Mike DiMeo (Voc)
Mark Reale (Git)
Mike Flyntz (Git)
Pete Perez (B)
Bobby Jarzombek (Dr)
Ligaya Perkins (Backvoc)
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