Laurence Jones
Same
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“The Truth“, das war das letzte Album, aus 2018. Der Brite Laurence Jones ist mit seinen nun sechsundzwanzig Jahren schon wieder aktiv geworden mit einem neuen Album, das schlicht nur seinen Namen trägt, Album Nummer Sechs ist es. Von der BBC als Zukunft des Blues betitelt, hatte ich bereits im letzten Jahr Zweifel hierzu angemeldet. Poporientierte Crossover-Musik ohne Bluesfeeling, das war mein Resümee. Gleichwohl attestierte ich dem jungen Mann, ein gutes Album abgeliefert zu haben, mein Fazit war dazu: Fazit: „Diese Musik ist griffig, es ist guter Rock der mehr sanften Art, Musik der glatten polierten Art, mit vielen harmonischen und melodiösen Elementen und gutem Zugang für die geneigte Hörerschaft.“
Und erneut ist es kein Blues, den der Mann hier spielt. Allein seine Stimme ist weit entfernt davon, erneut muss man ihn im Umfeld von Pop und Rock ansiedeln. Der Opener setzt hierzu entsprechende Zeichen, gut gemachter handfester Sound ohne Ecken und Kanten, melodiös und harmonisch. Mit “Wipe Those Tears Dry“ begibt sich Jones ein wenig in Funk-Gefilde und lässt die Gitarre auch mit Wah-Wah ertönen, dazu füllt die Orgel angenehm aus. Ein sanfter Groove ist ein Merkmal des Songs.
Auch wenn Jones auf „“I’m Waiting“ die Zügel lockerer lässt, hinsichtlich des Tempos und des kraftvolleren Gesanges, bleibt die Musik recht zahm. Hier ist es erneut die Orgel, die Zeichen setzt und den Song in Anteilen so klingen lässt, als hätte Steppenwolf ihn aufgenommen. Erst mit „“Mistreated“ erfolgt dann die Annäherung an den Blues, doch das, was hier geboten wird, gibt absolut keinen Hinweis auf eine Zukunft des Blues, da gibt es reichlich andere Neutöner, die dieses Thema engagierter und intellektueller angehen, so klingt es halt nett, inklusive eines gefühlvollen Solos. Und noch einmal Blues, dieses Mal soll die Reise wohl tief in das Mississippi-Delta führen, „“Long Long Lonely Ride“ startet entsprechend mit der Akustischen, wird jedoch im Verlauf moderner, auch ganz nett, nicht mehr und nicht weniger.
“Day Tripper“ von den Beatles, nun, das hätte sich der Mann sparen kann, denn es offenbart nicht den geringsten Mehrwert, gut zum Weiterskippen geeignet. So bleibt mir noch nachzutragen, dass sich im Verhältnis zum Vorgänger, “The Truth“, nicht viel verändert hat, ich empfehle dem Musiker, sich entweder vollends in den Blues hineinzuknien und nicht diese halbherzige Fusion zu versuchen, und vielleicht einen anderen Weg zu suchen, vielleicht mit so schönen Pop-Songs wie “The Love“, die zwar noch hinsichtlich des schönen Gitarrensolos ein Fünkchen Blues beinhalten, was jedoch in dieser Dosis gut zu verwerten ist, aber auch Songs wie “Wipe Those Tears Dry“ sollten die Richtung vorgeben.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Everything’s Gonna Be Alright
2 Wipe Those Tears Dry
3 I’m Waiting
4 Stay
5 Mistreated
6 Quite Like You
7 Long Long Lonely Ride
8 Beautiful Place
9 Low Down
10 Day Tripper
11 Heart Is On Fire
12 The Love
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Besetzung |
Laurence Jones (vocals, guitars)
Bennett Holland (keyboards, backing vocals)
Phil Wilson (drums, percussion)
Greg Smith (bass)
Di Reed (backing vocals – #1, 2, 4-6, 8-12)
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