Chris Hillman
Bidin’ My Time
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Chris Hillman begleitet mich bereits sehr lange. Als ein Byrds-Fan der ersten Stunde lief er mir bereits mit “Mr. Tambourine Man“ 1965 über den noch ganz jugendlichen Weg. Schnell avancierte die Band zu meiner Lieblingsband, eigentlich ist sie es bis heute geblieben. Notiz nahm ich seinerzeit jedoch vorrangig von Jim(Roger) McGuinn und Gene Clark. Hillman geriet erst etwas später in meinen Focus, als er 1967 mit dem Byrds-Album “Younger Than Yesterday“ stärker als Songwriter für die Band in Erscheinung trat.
Spätestens bei “Dr. Byrds & Mr. Hyde“ war es auch für ihn vorbei und er ging seiner eigenen Wege, die ich dann auch nachhaltig verfolgte, auch bis zur Zeit vor den Byrds. Der am 4. Dezember 1944 in Los Angeles geborene Hillman startete seine Karriere als Bluegrass-Musiker. Seine ersten Gehversuche waren mit der 1961 gegründeten Band The Scottsville Squirrel Barkers. Es folgten die Golden Gate Boys und The Hillmen, mit ihnen nahm er 1963 eine Platte auf, bevor als nächste Station dann die Byrds auf dem Plan standen.
The Flying Burrito Brothers, Manassas, Souther-Hillman-Furay Band, McGuinn, Clark & Hillman und die Desert Rose Band waren weitere Stationen, sowie etliche Solo- und andere Projekte, und seit Jahren die Zusammenarbeit mit Herb Pedersen. Klar, dieser ist auch auf Bidin’ My Time dabei, sowie etliche andere prominente Musiker, unter anderen zwei ehemalige Mitstreiter der Byrds, Roger McGuinn und David Crosby. Darüber hinaus ist Tom Petty zu hören, noch bevor er starb. Produziert hatte dieser das Album im Übrigen auch.
Entstanden ist eine unwiderstehliche Mischung aus altem Byrds-Sound - immer dann, wenn die 12-String Rickenbacker klingt, Country Rock alter Art und Bluegrass und Folk. Musik unter Freunden, das mag hier zutreffen, denn derart unbeschwert und gut gelaunt klingt es die ganze Platte durchgehend. Und so sind hier die alten Recken versammelt, um ein Album ganz nach dem Geschmack „alter Herrschaften“ einzuspielen, total “Old school“ eben, mit dem Sound in den Sechzigern und Siebzigern verwurzelt. Dazu tragen vor allem diese herrliche Instrumentierung und die wunderschönen Harmonie-Gesänge bei, und natürlich die Songauswahl, mit einer tollen Neueinspielung von “Bells Of Rhymney“ und einem weiteren Byrds-Song, “She Don’t Care About Time“ von Gene Clark. Und dem guten alten “Old John Robertson“ hat man kurzerhand ein “New“ vorgeschoben und zu neuem Leben erweckt.
Kurzum – ein tolles Album, Nostalgie und Emotion pur…, ein Höhepunkt wäre allerdings gewesen, wenn sich alle drei beteiligten Ex-Byrds geeinigt hätten, wenigsten einen gemeinsamen Song zu singen und zu spielen. (ob es vielleicht Aufnahmen von der Session gibt???)
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Bells of Rhymney
2 Bidin’ My Time
3 Given All I Can See
4 Different Rivers
5 Here She Comes Again
6 Walk Right Back
7 Such Is The World That We Live In
8 When I Get a Little Money
9 She Don’t Care About Time
10 New Old John Robertson
11 Restless
12 Wildflowers
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Besetzung |
Chris Hillman (lead vocals, mandolin, bass guitar)
Herb Pedersen (harmony vocals, acoustic guitar, banjo - #10)
David Crosby (harmony vocals - #1)
John Jorgenson (acoustic guitar, 12 string acoustic guitar, electric guitar, 12 string electric guitar)
Benmont Tench (piano, organ)
Mark Fain (upright bass)
Steve Ferrone (drums)
Jay Dee Maness (steel guitar)
Tom Petty (harmonica - #3, electric guitar - #5)
Roger McGuinn (electric 12 string guitar - #5)
Josh Jové (electric 12 string guitar - #5)
Gabe Witcher (fiddle - #7, 10)
Mike Campbell (electric guitar - #11)
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