Isaac Hayes
The Spirit Of Memphis 1962-1976
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Der US-Amerikaner Isaac Hayes lebte vom 20. August 1942 bis zum 10. August 2008. Er gilt als einer der wohl wichtigsten Komponisten der Soulmusik, Musik, die er in der Regel zusammen mit David Porter schrieb, "Hold On! I'm Comin'", “Soul Man“, "B-A-B-Y", um nur einige davon zu nennen. 1967 startete er seine Solokarriere mit dem Album “Presenting Isaac Hayes“. Bekannt wurde Hayes vor Allem auch durch seinen markanten Bass-Bariton, oft im Sprechgesang vorgetragen, und zudem durch seine oft extravagante Bekleidung, auch mit glattrasierten Kopf, Bart, Sonnenbrille und Goldketten. Aber nicht nur als Komponist und Sänger war er aktiv, sondern später auch als Schauspieler in diversen Fernsehserien. Hayes war darüber hinaus jedoch noch eine sehr wichtige Symbolfigur für die farbige, afro-amerikanische Bevölkerung des Landes, so gilt das von Stax Records organisierte Musikfestival “Wattstax“ im August als ein Festival von Schwarzen für Schwarze, mit dem Auftritt von Hayes als einer der Höhepunkte. Stax, das war das Platten-Label, mit dem man Hayes unmittelbar in Verbindung bringt. Erst 1975 trennte er sich von der Firma.
Und nun ist von Craft Recordings das limitierte 4CD-Set The Spirit of Memphis 1962-1976 erschienen. Die Box zeichnet den Aufstieg eines der einflussreichsten Talente der Musikgeschichte nach und erkundet die vielen unterschiedlichen Kapitel seiner produktiven Karriere. Jede einzelne CD bietet einen ausführlichen Einblick in seinen einzigartigen musikalischen Beitrag zu dem in Memphis beheimateten Label Stax Records und zur Welt insgesamt: von seiner wichtigen Rolle als verlässlicher Songwriter und Produzent bei Stax bis zu seiner Metamorphose und dem darauf folgenden Aufstieg zu Ruhm und Ehre. Zusätzlich enthält das Set bisher unveröffentlichtes Material sowie ein Replik von Hayes‘ erster kommerziell veröffentlichter 7”-Single. Die Retrospektive befindet sich in einem 60-seitigen, gebundenen Buch mit Archivfotos, Grafiken und einem Essay von Robert Gordon (‘Respect Yourself: Stax Records and the Soul Explosion’), mit neuen Interviews der Stax-Lichtgestalten Deanie Parker und Jim Stewart. Abgerundet wird das Paket mit Beiträgen von Floyd Newman, Mickey Gregory, Sam Moore (Sam & Dave) und Joe McEwen, dem Produzenten dieser Kompilation.
Nun kann man geteilter Meinung sein zu einer solchen Zusammenstellung. Einige würden angesichts einer solchen Rückschau wohl nur auf Material seit dem Soloweg des Künstlers, also ab 1967, zurückgegriffen haben, andere hätten vielleicht eine ganz andere Zusammenstellung gewählt. Die hier vorgelegte Kollektion ist insofern etwas eigenwillig in der Auswahl, gleichwohl eine hochinteressante Angelegenheit, zumal jede einzelne CD eine Besonderheit in sich darstellt und für sich allein stehen kann.
Auf der ersten CD gibt es eine Rundumschau früher Arbeiten als Songwriter und Produzent bei Stax, darunter viele seiner legendären Zusammenarbeiten mit David Porter. Der Solokünstler Hayes wird auf dem zweiten Silberling beleuchtet. Die Platte enthält seine für Volt und Enterprises aufgenommenen Singles – von seinem Durchbruch “By The Time I Get To Phoenix” vom Album “Hot Buttered Soul” über diverse Charthits wie z. B. “Never Can Say Goodbye”, “Do Your Thing” bis “Theme from Shaft”, dem Titel des Soundtracks, der den Mann noch ein wenig mehr bekannt machte. Auf der dritten CD wird präsentiert, wie es Hayes verstand, sich Songs von anderen großartigen Songwritern wie Burt Bacharach und Hal David vollkommen zu Eigen zu machen mit seinen komplexen, elegant und teils üppig orchestrierten Arrangements. Auf der CD befindet sich auch bisher unveröffentlichtes Material, wie zum Beispiel eine Studioversion von “Windows of The World” und Livecover von “Stormy Monday”, “I Stand Accused” und “The Ten Commandments Of Love” – aufgenommen bei einem Konzert 1972 in Chicago. Auf der letzten Platte, namens “Jam Master“ gibt es lange Studio Jams mit sehr langen Songs, darunter ein kompletter, improvisierter, psychedelischer Bar-Kays Jam von “Do Your Thing”. Außerdem sind auf der CD unveröffentlichte, unvollendete Versionen von “You’ve Made Me So Very Happy”, dem Bill Withers Klassiker “Ain’t No Sunshine” sowie eine bisher noch unbekannte Komposition vom Shaft - Soundtrack mit dem Titel “Black Militant’s Place”. Zuguterletzt ist noch eine Vinyl-Single beigepackt, die Replik der ersten kommerziell veröffentlichten 7”-Single.
Insofern erfolgt diese Würdigung des großartigen Künstlers in mehreren einzelnen Schritten, ohne den Eindruck zu haben, es sei eine zweifelhafte “Best Of“- Kompilation, diese Box ist mehr als das, sie ist eine großartige Würdigung in einem sehr festlichen und qualitativ hochwertigen Rahmen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
CD 1: Soul Songwriter, Soul Producer
1 Floyd Newman – Sassy
2 David Porter – Can’t See You When I Want To
3 Carla Thomas – How Do You Quit (Someone You Love)
4 Booker T and the MGs – Boot-leg
5 The Astors – Candy
6 Danny White – Can’t Do Nothing Without You
7 Johnnie Taylor – I Had A Dream
8 Sam & Dave – Hold On! I’m A Comin’
9 Ruby Johnson – I’ll Run Your Hurt Away
10 Carla Thomas – Let Me Be Good To You
11 Mable John – Your Good Thing (Is About To End)
12 Homer Banks – Fighting To Win
13 Carla Thomas – B-A-B-Y
14 William Bell – Never Like This Before
15 The Mad Lads – Patch My Heart
16 Johnnie Taylor – Little Bluebird
17 Charlie Rich – When Something Is Wrong With My Baby
18 Charlie Rich – Love Is After Me
19 Judy Clay – You Can’t Run Away From Your Heart
20 Sam & Dave – Soul Man
21 The Charmels – As Long As I’ve Got You
22 Sam & Dave – I Thank You
23 The Soul Children – The Sweeter He Is (Parts I & II)
24 Billy Eckstine – Stormy
25 David Porter – Can’t See You When I Want To
26 The Emotions – Show Me How
CD 2: Volt & Enterprise Singles
1 Sir Isaac and The Do-Dads – The Big Dipper
2 Sir Isaac and The Do-Dads – Blue Groove
3 Isaac Hayes – Precious, Precious
4 Isaac Hayes – By The Time I Get To Phoenix
5 Isaac Hayes – The Mistletoe & Me
6 Isaac Hayes – Winter Snow
7 Isaac Hayes – I Stand Accused
8 Isaac Hayes – The Look Of Love
9 Isaac Hayes – Never Can Say Goodbye
10 Isaac Hayes – Theme From “Shaft”
11 Isaac Hayes – Do Your Thing
12 Isaac Hayes – Let’s Stay Together
13 Isaac Hayes and David Porter – Ain’t That Loving You (For More Reasons Than One)
14 Isaac Hayes and David Porter – Baby I’m-A Want You
15 Isaac Hayes – Theme From “The Men”
16 Isaac Hayes – Rolling Down A Mountainsidw
17 Isaac Hayes – Joy (Part 1)
18 Isaac Hayes – Wonderful
19 Isaac Hayes – Someone Made You For Me
20 Isaac Hayes – Title Theme (From “Three Tough Guys”)
21 Radio Spot – “You Gotta Have It To Really Be In”
22 Radio Spot – “The Rapper Is Back”
CD 3: Cover Man
1 Isaac Hayes – When I Fall In Love
2 Isaac Hayes – Walk On By
3 Isaac Hayes – I Just Don’t Know What To Do With Myself
4 Isaac Hayes – Man’s Temptation
5 Isaac Hayes – Never Gonna Give You Up
6 Isaac Hayes – Windows Of The World
7 Isaac Hayes – The Ten Commandments Of Love
8 Isaac Hayes – Just Want To Make Love To You / Rock Me Baby
9 Isaac Hayes – Stormy Monday
10 Isaac Hayes – I Stand Accused*
11 Isaac Hayes – If Loving You Is Wrong
12 Isaac Hayes – His Eye Is On The Sparrow
CD 4: Jam Master
1 Isaac Hayes – Ike’s Mood I
2 Isaac Hayes – You’ve Made Me So Very Happy*
3 Isaac Hayes – Black Militant’s Place*
4 Isaac Hayes – Ain’t No Sunshine*
5 Isaac Hayes – Hung Up On My Baby* (Extended Jam)
6 Isaac Hayes – Groove-A-Thon* (Extended Jam)
7 Isaac Hayes – Do Your Thing (Extended Jam)
7” Single:
Side A - Laura, We’re On Our Last Go-Round
Side B - C.C. Rider
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Besetzung |
Verschiedene Besetzungen
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