25 Years after - Mein Leben mit der CD; Folge 68: Jackyl - Jackyl





Vor einem guten halben Jahr hatte ich in dieser Kolumne, die sich damals mit dem AC/DC-Highlight Highway to Hell beschäftigt hat, erwähnt, dass ich es bei meinem Job in der Zehlendorfer Ernst-Moritz-Arndt-Gemeinde mit rechten Jugendlichen zu tun hatte. Beides, AC/DC und die rechten Jugendlichen, begegneten mir wieder, als ich zur Vorbereitung dieser Kolumne im Kalender und der Einkaufskiste vom Dezember 1992 blätterte.

AC/DC können wir schnell abhaken. Wegen ihres einmaligen, coolen, schrägen Klassiker „The Lumberjack“ hatte ich mich ziemlich schnell entschieden, für diesen Monat das Debütalbum von Jackyl auszuwählen. Und die CD starten und AC/DC denken ist fast Eins - jedenfalls für die ersten drei Stücke. Näheres lest Ihr in der Review.

Für die rechten Jugendlichen bedarf es einer näheren Erklärung. Ich hatte sie, wie im April berichtet, im Gemeindehaus vorgefunden, als ich mit der Mutterschaftsvertretung begann. Ich hatte dann beschlossen, sie nicht vor die Tür zu setzen, sondern mit ihnen zu arbeiten, solange bestimmte Regeln eingehalten werden. Das hatte soweit auch ganz gut geklappt. Im Jugendkeller herrschte friedliche Ruhe und einige der “Hardcore-Rechten” verschwanden bald wieder, weil Gemeindejugendarbeit, wenn auch ohne spezifisches Betreuungsprogramm, nicht so ganz nach ihrem Geschmack war.

Ja und plötzlich galt ich, zumindest in bestimmten Kreisen, als Fachmann für rechte Jugendliche. Das war sicherlich etwas hoch gegriffen, aber es brachte mir zumindest u.a. eine Nachfrage an, ob ich nicht die Rolle als Fachreferent für rechte Jugend(gewalt) bei einem Klassentag mit Berufsschülern übernehmen könne. Die Klasse hatte sich das Thema gewünscht. Dieser Klassentag war denn eben im Dezember 1992, drei Tage nachdem ich mir das Jackyl-Debüt gekauft hatte.


Norbert von Fransecky



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