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Time Stand Still: Ein Film über Rush und ihre Fans
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Nein, Time Stand Still ist kein Konzertfilm und auch keine klassische Band-Dokumentation wie Beyond The Lighted Stage. Beim 97-minütgen Film nahm man die R40-Tour von Rush als Aufhänger, um einmal etwas hinter die Kulissen zu schauen und um die Beziehung der Fans zu „ihrer“ Band zu beleuchten.
Gerade letzteres ist das, was den Film auch sehr emotional macht. Denn R40 war nicht nur einfach eine weitere Tour des kanadischen Trios, sondern die letzte große Rundreise die man je spielen wird. Und das sagt man nicht nur einmal, während die Bilder über den Schirm flimmern. Und da sind sie nun, besondere Charaktere die über die Band und die Beziehung zu ihr plaudern. Die junge Frau, die im wahren Leben im Weißen Haus arbeitet und als Oberfan die Rushcon organisiert und so Freunde der Band zusammen bringt. Oder der Schotte im mittleren Alter, der nach einem schweren Autounfall die Perspektive vor Augen hatte, nie wieder laufen zu können und den die Musik Rushs durch die schwere Zeit viel. Oder ein wirklich nerdiger Sammelfreak, der jeden noch kleinen Schnipsel seiner Faves zusammen trägt und genau katalogisiert.
Immer wieder denkt man „verdammt, irgendwie habe ich doch ziemlich viel mit ihnen gemeinsam“, so schräg die Personen auch sein mögen. Die Liebe zur Musik ist die gemeinsame Verbindung. Auf der anderen Seiten werden Rush selbst in schön aufgenommenen Interviews porträtiert. Man erzählt von alten Geschichten „on the road“, kommt aber immer wieder auf den eigenen, unaufhaltsamen körperlichen Verfall zu sprechen, der sich selbst bei solchen Rockgöttern breit macht. Insbesondere Drum-Gott Neil Peart tut sich immer schwerer, selbst wenn auch er noch voll und ganz in Flammen steht, wenn es um seine Musik geht. Das spürt man.
So ist Time Stand Still eine emotionale Achterbahnfahrt. Auf der einen Seite viel Humor und tolle Bilder vom Bühnengeschehen, interessante Geschichten und pure Leidenschaft. Auf der anderen die Erkenntnis, dass der gemeinsame Weg langsam zu Ende gehen wird. Am Ende feiert der Film die Gemeinschaft von Band und ihren Fans. Dabei ist es den Machern nicht nur gelungen sehenswerte Aufnahmen einzufangen, sondern diese auch mit vielen Emotionen über den Bildschirm nach außen zu tragen.
Ich hätte nicht gedacht, dass das am Ende so unterhaltsam und wirklich einnehmend sein kann. Als Fan muss man diesen Streifen wohl schon mal gesehen haben. Ist man keiner, ist das Ganze leider nur mehr halb so interessant. Dann vergießt man wahrscheinlich nicht heimlich ein kleines Tränchen, wenn der Abspann zum tollen Song „The Garden“ erklingt...
Als Bonus hat man übrigens noch eine Stunde Liveaufnahmen der Tour zum Album Presto (1989) mit auf die DVD bzw. Blu-Ray gepackt. Das gab es bisher noch nicht zu sehen. Wirklich nachbearbeitet wurde das Ganze nicht. Wenn die überdimensionalen weißen Bühnenbild-Hasen zu „Tom Sawyer“ im Takt mitwippen hat das auch wieder ziemlichen Unterhaltungswert. Sind halt trotz der teils verkopften Musik schon Schelme, diese Rush!
P.S.: Englischkenntnisse sind Voraussetzung bei dieser DVD. Denn den Film gibt es nur in Originalsprache ohne jegliche Untertitel (weder englische noch deutsche)!
Inhalt:
Hauptfilm (97 min)
Bonus Features (67 min)
- 'Live from the Rabbit Hole'
Subdivisions
Superconductor
Show Don't Tell
The Pass
Closer to the Heart
Manhattan Project
Scars
War Paint
Tom Sawyer
2112: Overture / La Villa Strangiato / In The Mood
- In The Professor’s Warmup
Mario Karl
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