Theocracy kommen aus Athens in Georgia. Da kommen auch R.E.M. her, aber mit denen haben Theocracy absolut nichts zu tun. Zum einen sind die Mannen um Matt Smith eine waschechte Metal-Band; zum anderen klingen sie – wie der Promozettel zu Recht sagt – eher europäisch. Schwedisch könnte man genauer sagen. Der Melodic Metal Ansatz verbindet sie mit Narnia; das eine oder andere neoklassische Gitarrensolo mit Yngwie Malmsteen.
Dabei gelingt es den Amis das stilistische Spektrum zu erweitern ohne den roten Faden zu verlieren. Da gibt es fett bratende Metal-Songs, wie „Castaway“, neben dem fast poppigen lebensfrohen Titelsong mit seinem Stampfrhythmus. „Wishing well“ lehnt sich an Led Zeppelin an, wird aber ebenfalls poppiger. „Around the World and back” ist eine Ballade, die sich zur Feuerzeughymne ausweitet. „Currency ina bankrupt World“ ist eine melodische AOR-Nummer, während der „Paper Tiger“ nun gerade kein Papiertiger ist. Der wieselflinke Speed Metal eröffnet das Album abwechslungsreich und mit Power.
Stichwort Narnia. Der Bandname Theocracy (zu Deutsch: Gottesherrschaft) wiest schon darauf hin. Auch bei den Amerikanern handelt es sich, wie bei den Schweden, um eine Band mit einer deutlichen christlichen Identität. Darauf weist auch die Dornenkrone im Bandlogo hin. Missionarische Kampftexte bleiben dem Hörer aber glücklicher Weise erspart.