Lucas Leidinger
Trio & Strings
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Der am 16.September 1988 in Aachen geborene Lucas Leidinger ist ein deutscher Jazzpianist und Komponist. Seit seinem ersten Klavierunterricht im Alter von fünf Jahren entwickelte er sich stetig und bereits ab 2005 komponierte er Musik für Theaterinszenierungen. Ab 2008 vertiefte er sein Wissen um ein Studium des Jazzpianos.
Und nun liegt eine weitere Platte dieses Genres vor, das Piano-Trio im Jazz, schon etliche Beispiele zeugen von guten und schlechten Ergebnissen. Seien es frühe Spitzenformationen wie von Bud Powell oder Oscar Peterson, oder neuzeitliche Strömungen wie von E.S.T. oder Vein, man kann eine Entwicklung, einen Wandel feststellen. Nicht wie früher, hat das Piano als Soloinstrument eine alleinige Machtstellung innerhalb des Formats, mittlerweile haben sich auch die Bassisten und die Schlagzeuger oft entscheidend in den Vordergrund gedrängt.
Leidingers Debütalbum erschien im Jahre 2013, und schon 2014 folgte der Nachfolger, und nach Kooperationen mit anderen Musikern steht nun das aktuelle Album im Haus. Dieses Mal wird das traditionelle Trioformat erweitert und zwar um Strings, in diesem Falle ist es das Alinde Quartett. Der Plan des Musikers war es, die Offenheit und Verspieltheit eines Piano-Trios auf ein klassisches Streichquartett treffen zu lassen. Hierdurch könnten wohl Freunde der klassischen Musik als auch Jazzfans interessiert sein. Denn ein kammermusikalisches Erlebnis ist es sicher, wenn sich die beiden Elemente auf gleicher Höhe begegnen. Dabei ist dieses ist keine „schöne“ Musik im Sinne dessen, dass gepflegte Klaviermusik mit Streichern romantisch unterlegt wird, sondern vielmehr entstehen viel Reibung und auch schräg gebürstete Klänge, nichts für den gepflegten Tanztee also!
Oft scheinen die Streicher gegen den Strich zu streichen, es entwickeln sich eine starke Spannung und Reibung aus der Kombination zwischen dem Klavier und dem darübergelegten Streichereinsatz. Dieses führt dazu, dass sich eine großartige Sound-Fülle ausbreitet. Einige Klavierpassagen erinnern mich an die Spielweise und hinsichtlich des Ausdrucks von Keith Jarrett. Durch die Streicher entsteht oft eine geheimnisvolle Atmosphäre, die Töne scheinen durch Zeit und Raum zu fliegen. Diese Zusammenarbeit ist sehr gelungen, doch auch nicht sofort anspringend, denn diese ungewöhnliche Ausführung benötigt Zeit zum Sacken. Und dann ist man schließlich gepackt, und die oft romantischen Momente der Platte können zum Träumen verleiten…
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Garden's Gate (7:01)
2 Fresh Moss And Broken Glass (5:59)
3 Nordwind (4:56)
4 March Of The Ants (3:10)
5 Barking Trees (1:44)
6 Zeit (3:14)
7 One Way Circus (4:57)
8 Memento Mori (6:11)
9 Klampenborg (5:08)
(All compositions and arrangements by Lucas Leidinger)
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Besetzung |
Lucas Leidinger (Piano, Komposition)
Matthias Akeo Nowak (Bass)
Etienne Nillesen (Drums)
& ALINDE QUARTETT
Eugenia Ottaviano (Violine)
Axel Haase (Violine)
Amélie Legrand (Viola)
Lukas Wittermann (Violoncello
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