Musik an sich


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Danzig

Skeletons


Info
Musikrichtung: Dark Rock/Metal

VÖ: 27.11.2015

(AFM Records / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 35:52

Internet:

http://www.danzig-verotik.com


Glenn Danzig hat mit seiner Band ein Coveralbum aufgenommen. Zwar wäre den Fans fünf Jahre nach der letzten Platte Deth Red Sabaoth bestimmt ein neues Studioalbum lieber gewesen. Aber warum nicht? Der (ehemalige) Schinkengott ist nicht der erste und bestimmt nicht der letzte, der seinen Einflüssen huldigt.

Denn genau das tut er auf Skeletons. Ganz klar, Elvis und Black Sabbath sind dabei. Auch Aerosmith und ZZ Top konnte man sich vorstellen. Aber dann wird es durchaus unerwartet bzw. obskur. Die Troggs griff man sich vor, genauso wie die Everly Brothers. Dazu kommen längst vergessene Gruppen, wie die Psychedelic Rocker The Litter oder die Surfband Davie Allen & The Arrows. Und das ist der Punkt, an dem die Sache spannend und interessant wird.

Die Songzusammenstellung macht nämlich wirklich was her. Stellt sich nur die Frage: Wie präsentiert Danzigs Band das Ganze? Wie man es sich vorstellt. Man riss die Songs an sich und drückte sie (soweit möglich) in ein Danzig'sches Düsterrock-Korsett. Glenn selbst legt auch eine astreiche Performance an den Tag und viel Leidenschaft in die Songs, so dass man merkt, dass es Titel sind, die ihm etwas bedeuten. Egal ob es die bluesige Ballade „Rough Boy“ (ZZ Top), der lässige Rock’n’Roll „Devil’s Angels“ (Davie Allen & The Arrows) oder gar der durch A-Ha pervertierte Schmachtfetzen „Crying in the rain“ (The Everly Brothers) ist.

Nur leider - und das ist das größte Problem - hält seine Band da nicht mit. Gerade das quietschende, auf modern getrimmte (oder halt absolut typische) Gitarrenspiel von Tommy Victor sowie das gerade nach vorne hämmernde, gefühllose Schlagzeug von Johnny Kelly klingen oft so, als hätte die Band keinen Bock auf die Sache. Sie spielt alles tot. Zudem versaut der absolut grauenvolle und dumpfe Garagensound sehr viel. Dagegen klang das letzte Studioalbum ja wie Gold. Man höre nur Elvis' „Let yourself go“. Fast unerträglich.

Fazit: Gute Songs, mäßig eingespielt, klanglich unterdurchschnittlich, aber zumindest mit Leidenschaft am Mikro vorgetragen. Verzichtbar!



Mario Karl



Trackliste
1Devil's Angels (Davie Allen & The Arrows)2:41
2 Satan (From Satan's Sadist) (Paul Wibier)4:14
3 Let Yourself Go (Elvis Presley)2:57
4 N.I.B. (Black Sabbath)5:04
5 Lord Of The Thighs (Aerosmith)4:05
6 Action Woman (The Litter)3:42
7 Rough Boy (ZZ Top)4:43
8 With A Girl Like You (The Troggs)1:53
9 Find Somebody (The Young Rascals)3:48
10 Crying In The Rain (The Everly Brothers)2:45

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