Musik an sich


Reviews
Aberrations

The wild Life (Vinyl)


Info
Musikrichtung: Rock / Alternative

VÖ: 20.11.2015

(T-Rave / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 43:53

Internet:

http://www.aberrations.de


Verknappung und Limitierung sind Möglichkeiten den Kauf eines Albums interessanter zu machen. The wild Life erscheint – neben der Digital-Version – physisch nur in einer Vinyl-Version und die ist auf 500 durchnummerierte Exemplare begrenzt. (Besprochen wird hier Exemplar 396.)

An der Ausstattung gibt es nichts zu meckern. In einem Gatefold-Cover steckt eine in eine gefütterte schwarze Innenhülle verpackte 180g Scheibe aus rotem Vinyl. Ein Download-Code liegt bei. Gerade bei Titeln wie „Hope for the common Man“ oder „Crossting all the Lines” (Das “t” ist kein Schreibfehler; jedenfalls nicht von mir – und zieht sich bei der Platte vom Cover über den LP-Aufkleber bis hin zum Promozetttel konsequent durch.) hätte ich mir lediglich ein Textblatt gewünscht. Die weitgehende Informationsfreiheit, die man ja in Zeiten von Internet und Co ja durchaus vertreten kann, gibt reichlich Raum für ein phantasievoll detailreiches Artwork, das einfach die LP-Größe benötigt.

Außen hui, innen pfui wäre zwar eine massiv über das Ziel hinausschießende Wertung. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich die Musik deutlich unauffälliger im Mittelfeld bewegt, als die Ausstattung.

Wir haben es mit solider Rock Musik zu tun, die recht klassisch die oft verzerrte elektrische Gitarre in den Mittelpunkt stellt. Zu Beginn hat man den Eindruck, dass es in Richtung eines punkig angesetzten Garagenrocks geht. Das wird aber kaum weiter ausgebaut. Das sich hypnotisch steigernde, mäandernde „Crossting all the Lines“ hat einen leicht psychedelischen Anstrich. Der wird im folgenden „Fabulous Disasters“ aufrecht erhalten und mit wavigen Vocals serviert.

Im Prinzip ist die zweite LP-Seite ähnlich aufgebaut. Am Anfang steht punkiger Garagenrock unterbrochen von der gelungenen Schnulze „Tigers“. Dabei gefällt vor allem das kraftvoll stampfende „Still bleeding“. „Circuits“ bedient dann wieder die Psychedeliker ohne wirklich spannend zu werden.
Der abschließende Fast-Longtrack changiert zwischen Rock und Harmonieseligkeit ohne beide Pole je wirklich zu erreichen.

Mir ist dieser Auftritt der Aberrations durchaus sympathisch. Ob er die Zugkraft hat, die Band langfristig zu etablieren, bleibt abzuwarten.



Norbert von Fransecky



Trackliste
Seite 1
1 C'mon Baby (Baby c'mon) (2:53)
2 I really don't know (4:25)
3 Crossting all the Lines (6:28)
4 Fabulous Disasters (7:28)

Seite 2
1 Hope for the common Man (3:00)
2 Tigers (4:36)
3 Still bleeding (2:32)
4 Circuits (4:42)
5 It's over (7:49)
Besetzung

Ian Tetrahedron LeBlanc (Voc, Git)
Chris Sabucco (Git, Voc)
Martin Hücking (B)
Tim Wagner (Dr)



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