Delta Spirit
Into The Wide
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Wieder ein neues Album von Delta Spirit. Und wieder klingt es etwas anders. Und wenn man mit den zwölf Songs von Into The Wide durch ist kann man nur sagen: Das ist auch gut so!
Die in den Anfangstagen deutlichen Folk-/Americana-Einflüsse sind so gut wie verschwunden und können lediglich in der Intimität der Balladen etwas heraus gehört werden. Aber doch kann die Gruppe nicht verleugnen, dass sie vieles von Künstlern aus dieser Richtung gelernt hat. Zum Beispiel wie man verdammt gute Songs schreibt.
Diese bekommen auf Into The Wide vielfach einen theatralischen Anstrich, für den sich nicht einmal Queen schämen würden und eine Größe, die U2 heute gerne noch hätten. Dabei versinken Delta Spirit nie im überbordenden Pathos, sondern schaffen es beständig den Hörer mit tollen Melodien, großen Harmonien und treibenden Rhythmen zu fesseln. Ein Geheimnis des Bandsounds sind dabei die effektvolle Rhythmusgruppe, die trotz großer Poplastigkeit vorhandenen, kratzigen Gitarren und vor allem der emotionale Gesang von Matthew Vasquez. Macht er seinen Mund auf, möchte man ihm folgen.
Die brennende Leidenschaft ist es, die einem dabei gefällt. Da macht es auch nichts, wenn die Produktion ein bisschen zu groß, ein bisschen zu glatt geworden ist. Denn Delta Spirit lassen einem nicht allzu viel Zeit darüber nachzudenken, da sie einen guten Song nach dem anderen aus dem Hut zaubern. Besondere Highlights sind dabei der effektvoll anschwellende Opener „Push it“, das schwungvolle „From now on“, das schöne Pop-Bekenntnis „For my enemy“ oder auch „War Machine“, das zeigt, dass Delta Spirit auch im feinfühligen Gewand eine gute Figur abgeben. Noch mehr tut das der leicht melancholischen Abschluss „The Wreck“.
Into The Wide mag das bisher vielleicht „kommerziellste“ Album der Band sein, dafür ist es auch das unterhaltsamste. Für Hörer, bei denen Gruppen wie Arcade Fire, The National, Arkells oder auch U2 auf dem Speiseplan stehen, nur zu empfehlen!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Push It | 4:09 |
2 |
From Now On | 3:09 |
3 |
Live On | 4:13 |
4 |
Take Shelter | 5:02 |
5 |
Hold My End Up | 5:38 |
6 |
Into the Wide | 4:42 |
7 |
Language of the Dead | 3:28 |
8 |
For My Enemy | 4:18 |
9 |
Patriarch | 4:45 |
10 |
Interlude | 1:21 |
11 |
War Machine | 4:36 |
12 |
The Wreck | 5:05 |
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Besetzung |
Jonathan Jameson (Bass)
Matthew Vasquez (Gesang, Gitarre)
Kelly Winrich (Diverses)
Brandon Young (Schlagzeug)
William McLaren (Gitarre)
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