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Waltari

Covers All – The 25 th. Aniversary Album


Info
Musikrichtung: Metal / Crossover

VÖ: 11.11.2011

(Nordic Notes / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 55:36

Internet:

http://www.waltarimusic.com
http://www.waltari.de


Die unter dem Metalsegel fahrenden Finnen von Waltari sind inzwischen auch schon seit 25 Jahren unterwegs. So etwas muss natürlich gefeiert werden und die Band, die zu den wohl abwechslungsreichsten Ihres Genres gehören, tun dies mit einer CD voller Coverversionen. Bei weiten keine neue Idee und vor allem eine, an der schon viele gescheitert sind, weil Sie entweder die falsche Songauswahl getroffen haben, die ausgesuchten Stücke fast nur 1:1 nachgespielt haben oder aber sie schlicht und ergreifend verhunzt haben.
Doch bei Covers All – the 25 th. Aniversary Album trifft nichts von dem zu.
Die Songauswahl beinhaltet beides: überraschende Stücke und die zu erwartenden. Zu der zweiten Kategorie gehören Songs wie System of a Downs “P.L.U.C.K.“ welches die Band als Opener in einer Powermetalversion anbietet. Ebenso Atharax “Caught in the mash“ hier mit dem Zusatz Caught in a Ska ist sicherlich ein zu erwartender Titel, wird hier dem Zusatz gerecht aber wunderbar mit Skaelemnten zum Dancesong umfunktioniert. Schlussendlich gehört hier natürlich Iron Maidens “Infinite Dreams“ in die Kategorie, welches zu einem Progfolkrocker wird. Viel interessanter sind aber die unerwarteten Songs. Da gibt es das durch den Metalwolf gedrehte, etwas verstümmelte “Give it to me“ von Madonna, das herrlich druckvolle und augenzwinkernd intonierte “Dead Heart“ im Original von den Australiern vonm Midnight Oil oder aber das Diskogitarreninferno, mit Deatgrowls versehene “Don´t look back in anger“.Die zickigen Funk / Disko Gitarren, die kaum wahrnehmbaren Bläser und der Gesang klingt oftmals tatsächlich nach den Thin White Duke und ich denke, er hätte an dieser Powerversion seinen Spaß.
Dem Album die Krone aufsetzen tun aber eindeutig zwei andere Tracks. Da wäre zuum einem das manische “One hundred Years“ im Orignal von The Cure. Das manische Schlagzeug wurde 1:1 übernommen, möglicherweise ist es einen Tick schneller. Das trifft auch auf die markanten Gitarrenwände dieses Klassikers zu. Die Keyboards sind ein wenig verspielter. Man hält sich hier sehr nah am Original, doch macht den Song über den anders akzentuierten Gesang zu seinem eigenen Song. Möglicherweise liegt das hier natürlich tatsächlich auch an der Qualität des Originals. Das Highlight des Albums stellt jedoch die knapp 15 Minuten lange Version von Pink Floyds “Saucerful of Secrets“. Als ich gelesen hatte, das die Band sich an diesem Stück versucht hat, war ich sehr gespannt. Das Stück war für die Floyd zwar 1968 ein sehr wichtiges, da man sich hiermit von der Syd Barrett abnabelte (obwohl selbiger Anfangs ja noch am Stück mitgearbeitet hatte), qualitativ ist es aber sicherlich nicht eines der besten Floyd Stücke. Die Parts wirken in Ihrer Version teilweise zusammengebastelt und die Aufnahmequalität war ebenso nicht die beste. Erst in der Liveaufnahme gewann der Song etwas an Kontur. Doch Waltari bestehen hier Ihr Meisterstück. Der Einstieg mit dem wummernden Bass gelingt hervorragend, die geisterhaften Keyboards erzeugen die unheimliche Atmosphäre, die dem Original nicht gelang. Hierzu tragen auch die psychedelischen Soundeffekte die ebenso mit der Gitarre wie auch elektronisch erzeugt werden bei. Der im Original zerfallende Mittelteil kommt hier viel zwingender herüber. Die psychedelischen Sounds umschwirren den brummenden Grundton. Auch der Ausbruch der Perkussion kommt hier viel klarer rüber als im Original. Die kakophonen Gitarren und Pianoklänge klingen Angst einflössend und das Schlagzeug gibt den Beat, um vor dieser Atmosphäre wegzulaufen. Der wohl bekannteste Teil des Songs, die klassisch hymnischen Keyboards im Mittelteil werden nahezu originalgetreu wiedergegeben,
Auch der von diesem Keyboardsound dominierte Schlussteil kommt hier sehr druckvoll und faszinierend rüber. Dieser Druck, das ist es was den Unterschied zum Original ausmacht.
Somit beenden die Finnen Ihr Jubiläumsalbum mit einem grandiosen Stück und annimieren den Hörer, es doch gleich noch mal aufzulegen.
Als Gimmick gibt es nach einiger Wartezeit am Schluss noch eine Kollage einiger anderer Songs, auffällig ist die Keyboardspur von „A Forest“ von den Cure.
Waltari habe das geschafft, was den Wenigsten gelingt, sie haben aus 10 grundverschiedenen Songs ein bündiges Album erstellt und diesem Ihren höchsteigenen Stempel aufgedrückt. Klasse!



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1P.L.U.C.K.3:50
2 Give it to me4:18
3 Dead Heart3:39
4 Duke4:55
5 Look Back in anger3:10
6 Caught in a mosh (Caught in a Ska)4:03
7 Plastic Ships3:21
8 One hundred years6:28
9 Infinite Dreams7:19
10 Saucerful of secrets14:33
Besetzung

Gesang, Bass, Programming: Kärtsy Hatakka
Gitarre, Gesang: Jariot „Jari“ Lehtinen
Gitarre, Gesang: Sami Yli-Sirniö (1989-1995, seit 2001)
Schlagzeug: Ville Vehviläinen (seit 2005)
Keyboards: Janne Immonen (seit 2006)


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