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Spliff

Kult


Info
Musikrichtung: Neue Deutsche Welle

VÖ: 12.11.2010

(Columbia / Sony)

Gesamtspielzeit: 134:59


Zwischen 1980 – 1984 haben Spliff vier Alben veröffentlicht.
Die noch englisch eingesungene Spliff Radio Show wurde in der Regel als „Solo“-Album der Begleitband von Nina Hagen betrachtet. Der Durchbruch kam mit 85555. Auf Deutsch schossen Spiff an die Spitze der Charts und wurden zu Recht auch von kritischeren (Rock)Hörern begeistert abgefeiert, denn die Mannschaft um Herwig Mitteregger hatte musikalisch wesentlich mehr zu bieten als das Gros der Eintagsfliegen, die Anfang der 80er Platten raus bringen durften, weil sie zu dürftigen Klängen deutsche Texte auf nicht einmal debilem Niveau absonderten.
Herzlichen Glückwunsch war etwas mehr Pop, etwas weniger Rock und Reggae als der Vorgänger, aber immer noch wesentlich gekonnter, als der NDW Mainstream, dem sich Spliff deutlich annäherten. Schwarz auf Weiß setzte diesen Weg so weit fort, dass man fast froh sein kann, dass Spliff danach aufhörten. So gelten sie heute – wiederum zu Recht – als eine Band von einer musikalischen Qualität, die es nahe liegt, sie nicht in, sondern oberhalb der NDW einzuordnen.

Kult liefert mit der ersten CD eine Best of, die die Rangfolge der Spliff-Alben deutlich macht. 85555 ist mit 8 von 9 Stücken vertreten, d.h. von dieser LP fehlt nut das Stück „Damals". Herzlichen Glückwunsch bringt es auf 5 von 10 und Schwarz auf Weiß auf 3 von 10 Titeln. Dass die Spliff Radio Show nur zwei Mal berücksichtigt wurde, ist bedauerlich, aber das Album sollte man eh komplett im Schrank stehen haben.

CD 2 liefert Remixe, die zum guten Teil überflüssig sind. Sinn ergeben vor allem die drei 85555 Titel und die Raritäten.
„Carbonara“ kommt in einer sehr relaxten Swing-Version. „Jerusalem“ macht Hunger auf eine Spliff Live-CD. Und „Heut Nacht“ setzt in der englischen Version einen eigenen Akzent.
Die vier Instrumentals aus dem Tatort Zweierlei Blut (Schimanski, 22. Juli 1984) sind vor allem für Komplettisten interessant. Das mit weiblichen Vocals versehene „Rock'n'Roll Refugee” ist zwar ganz nett, hat aber wenig mit Spliff zu tun, während „Tooled Fool“ als Radio Show Outtake durchgehen würde.

Die Aufmachung ist nicht erwähnenswert. Das Booklet enthält neben der Tracklist lediglich einige wenige nichts sagende Linernotes. Da wäre mehr drin gewesen.



Norbert von Fransecky



Trackliste
CD 1: Best of
1 Herzlichen Glückwunsch (4:37)
2 Déjà vu (4:05)
3 Radio (4:23)
4 Carbonara (3:56)
5 Labyrinth (4:28)
6 Duett komplett (2:15)
7 Das Blech (3:38)
8 Computer sind doof (2:57)
9 Jerusalem (4:13)
10 Kill (4:10)
11 Sweet as Radio (3:56)
12 Heut Nacht (4:22)
13 Augen zu! (3:28)
14 Glaspalast (5:50)
15 Telefon Terror (3:41)
16 Herr Kennedy (3:00)
17 Notausgang (2:49)
18 Rock is a Drug (7:55)

CD 2: Remixe & Raritäten
1 Das Blech (Ben Liebrand 12" Mix) (5:05)
2 Augen zu! (12" Version) (5:03)
3 Radio (Special 12" Club Mix) (6:04)
4 High Noon (aus dem Tatort "Zweierlei Blut") (3:19)
5 In the Gutter (aus dem Tatort "Zweierlei Blut") (2:55)
6 Carbonara (Remix)(5:31)
7 Jerusalem (Live 12" Version) (6:31)
8 Telefon Terror (Extended 12" Dance Mix) (5:57)
9 Tonite (Heut Nacht') (4:57)
10 Juke Box Disco (aus dem Tatort "Zweierlei Blut") (3:25)
11 Die Ruhrratten (aus dem Tatort "Zweierlei Blut") (2:52)
12 Tooled Fool (4:18)
13 Rock'n'Roll Refugee (4:29)

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