Die Kanadier Finger Eleven stellen sich selber in die Ecke, aus der auch Bands wie Creed, Alter Bridge und Evanescence kommen. Bis auf die Referenz Evanescence kann ich das auch so gelten lassen. Zum Glück spielen Finger Eleven keinen pomadigen Heulsusen Rock wie Amy Lee und ihre Gefolgschaft.
Mit “Any Moment Now“ wird Life Turns Electric kraftvoll eröffnet. Melodie und Tempo stimmen, der Song hat Druck und schiebt ordentlich. “Pieces Fit“ startet mit einem witzigen Riff. Hier fällt zum ersten mal die stimmliche Nähe von Sänger Scott Anderson zu Corey Taylor (Stone Sour) auf.
“What ever Doesn’t Kill“ kommt richtig positiv rüber, der mitsingbare Refrain ist sehr gelungen und beißt sich in den Ohren fest.
Was Finger Eleven gut zu Gesicht stehen würde, das wäre etwas mehr Flexibilität in ihren Kompositionen. Ab Mitte des Albums meint man, die Ideen wären etwas ausgegangen. Ganz am Ende des Albums steht die Ballade “Love’s What You Left With Me" und diese Ballade beschert dem Album leider einen komplett negativen Abschluss, zu beliebig klingt das Lied.
Im Großen und Ganzen ist das Album OK, aber mit etwas mehr Mut aus den eigenen Bahnen auszubrechen wäre mehr drin gewesen!