Suicide City
Frenzy
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Na hier versucht aber ein wilder Haufen aus New York ins Musikbusiness zu drängen. Suicide City nennt sich eine neue Band, von der zumindest zwei Gesichter bereits bekannt sein dürften. Dies wären Biohazard-Gitarrist Billy Graziadei und ex-Kittie-Bassistin Jennifer Arroyo, Doch das Quintett, welches hier mit seinem Debüt Frenzy auf sich aufmerksam machen will, hat musikalisch weder etwas mit Proll-Hardcore-Crossover, noch mit abgestandenem New Metal zu tun (zum Glück!). Viel mehr suchen sich Suicide City ihre ganz eigene Nische irgendwo zwischen schmissigem Punk (ganz viel), Alternative und dramatischem Rock. Das ganze serviert mit einem Hauch von Grusel, Goth und Glam und vorgetragen von einer sich fast überschlagenden und expressiven Stimme, die aufhorchen lässt, und verpackt in wüste Songstrukturen.
Ganz ausgegoren ist die Mischung zwar noch nicht, aber dafür startet das Album mit dem punkigen „Cutter“ ziemlich stark. Flottes Tempo, ein griffiger Mitsingrefrain – so kann mitreißend coole und zeitgemäße Rockmusik klingen. Das gleiche gelingt der Band auch noch einmal mit „Chemical fight“, dem leiseren „Burn“ und dem in den Strophen ruhigeren „She waits“ auf ähnliche Weise. Sehr lässig ist auch „The best way“, das gleich noch eine Portion Psychobilly ins Spiel bringt. Ansonsten versucht sich die Band auch immer wieder in atmospährischeren und experimentelleren Parts. So darf „Start the show“ auch mal mit düsterem Keyboardgeklimper beginnen, „Spanish fly“ als loopverseuchte Elektronummer daher kommen und das abschließende „Lost years“ als zurückhaltende Pianoballade das Album beenden.
Das hat alles seinen Reiz, doch über die ganze Länge ist Frenzy leider kein richtiger Hit. Dafür wimmelt es zu sehr von austauschbaren und etwas unentschlossenen Songideen, die einen mit der Zeit immer mehr weghören lassen. Zudem ist Sound der CD (für den sich Herr Graziadei selbst verantwortlich zeichnet) irgendwie muffig und trotz wildem Habitus doch ein wenig bieder. Eigentlich der Todesstoß für diese Art von Musik, die irgendwo zwischen jugendlicher Unbeschwertheit und erwachsener Abgeklärtheit hin und her schwankt und sich stilistisch zwischen alle Stühle setzt.
Das Ende des Weges haben Suicide City also noch nicht erreicht und so ist Frenzy nichts Weiteres als eine erste Visitenkarte mit ein paar positiven Randbemerkungen in der Rocklandschaft. Wer weiß, vielleicht haben sie uns in Zukunft noch einiges mehr zu bieten. Zuzutrauen wäre es der Band irgendwann mal.
Mario Karl
Trackliste |
1 | First cut | 0:33 |
2 |
Cutter | 3:55 |
3 |
Sex and dying | 3:31 |
4 |
The only track not about sex or dying | 0:32 |
5 |
The best way | 4:11 |
6 |
Painted horse | 4:10 |
7 |
Chemical fight | 3:37 |
8 |
Burn | 5:39 |
9 |
Undone | 3:36 |
10 |
Spanish fly | 2:40 |
11 |
She waits | 3:48 |
12 |
She waits in a European nightclub | 0:18 |
13 |
Start the show | 4:28 |
14 |
Not my lover | 4:31 |
15 |
Lost years | 5:23 |
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Besetzung |
Jennifer Arrovo (Bass, Vocals)
Kalle Bernholtz (Lead Vocals)
Billy Graziadei (Guitars, Keyboards)
Danny Lamanga (Drums)
A.J. Marchetta (Guitars)
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