Von allen Jane-Scheiben, die wir in den letzten Ausgaben besprochen haben, klingen Werner Nadolny's Jane am wenigsten nach Jane.
Zum einen fehlen über weite Strecken die sphärischen Sounds, die immer eines der Trademarks von Jane waren; zum anderen setzt die kraftvoll soulige Stimme von Jutta Weinhold völlig ungewohnte Akzente.
Aber Jane-ungewohnt muss ja nicht gleich schlecht sein. Proceed with Memories... ist ein solides Rock-Album, das sowohl in Richtung Songwriter gehen („Sometines“), als auch Feuerzeug-kompatible Hymnen abliefern kann („So so long“).
Insgesamt ist das Album viel geerdeter als Jane, die Stimmen klingen gelegentlich nach Toyah oder Hans Hartz. „True Romance“ mischt einen sakralen Einstieg mit „Hell’s Bells“. Fragwürdigkeiten, wie die etwas zu kitschige Ballade „Inside of you“ sind die Ausnahme.
Wer sich von der Erwartungshaltung an ein Jane-Album frei machen kann, findet auf Proceed with Memories... einige nette Dinge zu entdecken. Insgesamt ist das Album aber wohl eher Jutta Weinhold-, als Jane-Fans ans Herz zu legen.