Musik an sich


Reviews
Dark Funeral

Angelus exuro pro eternus


Info
Musikrichtung: Black Metal

VÖ: 18.11.2009

(Regain Records)

Internet:

http://www.darkfuneral.se


Im Jahr 1993 beginnt die Geschichte einer legendären, schwedischen (!) Black Metal-Formation: Lord Ahriman gründet Dark Funeral. Bereits im folgenden Jahr spielt die Band ihre erste Mini-CD im Studio von Mastermind Dan Swanö ein und wird bald schon unter Vetrag genommen. Das erste Album The Secrets Of The Black Arts wird jedoch bei einem anderen schwedischen Genie eingespielt, und zwar in den Abyss-Studios von Peter Tägtgren, dem die Band bis heute treu geblieben sind - bis zu ihrem mittlerweile 7. Album Angelus exuro pro eternus, dem ersten seit 4 Jahren...

Als goodie vorweg hat die Band bereits seit einigen Wochen das Video zum Track "My Funeral" auf ihrem youtube-Kanal eingestellt, natürlich mit einer Jugendschutzwarnung vorweg. Nun gut, über die Qualität dieses Streifens kann man getrost streiten, der Track selber jedoch ist eine eingängige Hymne im midtempo-Bereich mit einer catchigen Melodie - nicht originell, aber ok, machte neugierig auf den Rest des Albums.
Angelus exuro pro eternus beginnt mit dem Song "The End of Human Race", der introlos direkt vor den Schädel brettert, um zwischendurch doch einmal dem Hörer ein wenig Luft zu lassen. Was man an diesem frühen Ounkt in jedem Fall merkt ist die Erfahrung, die beide, Band und Produzent mitbringen: Man kan ja viel über den ewig ähnlichen klingenden Abyss-Sound lästern - aber Härte und Melodie, Instrumente und Gesang sind höllisch gut abgemischt un schaffen eine Soundwall, die sicherlich in der Metalwelt ihresgleichen sucht!
Auch bei "The Birth of the Vampiir" setzt genau mit dieser Mischung aus rasenden und midtempo-Passagen an, verbunden durch das exellente Gitarrenspiel des Bandgründers, die double bass-blasts und die fiesen vocals des "Emperor" und "Magus" (ob er eigentlich weiß, dass "Caligula" lediglich "Stiefelchen" bedeutet?). Nun gut, mit dem dritten Track "Stigmata", der eben jenen Begriff auch als Einstiegschorus erhält, bekommen Melodie und Atmosphäre die Oberhand, wenn auch die Geschwindigkeit in den meisten Teilen nicht unbedingt zurückgeht. Erst bei My Funeral gewinnt die Atmosphäre die Kontrolle, und was herauskommt ist eine (wie gesagt: nicht unbedingt originelle, das hätte sogar von Hypocrisy selbst kommen können!) Nackenbrecherhymne, zu der einer der aktuellen Titel der Schwedenkollegen von Marduk das Motto geben könnte: Chorus of crecking necks!

Der Titelsong "Angelus exuro pro eternus" hämmert sich dan wieder ansatzlos, roh und brutal in die Hörgänge, und selbst die wenigen midtempo-Passagen bieten eigentlich kaum Erholung. "Demons of Five" macht eher mit dem hymnischen Part weiter (selbiges gilt für den meiner Meinung nach nicht gelungenen Track "In my Dreams", der mir nun wirklich zu Hypocrisy ist!), wohingegen "Declaration of Hate" genau das ist, was man bei diesem Titel auch erwarten würde.
Mit "My Latex Queen", einem Titel, den ich fast eher Impald Nazarene zugetraut hätte, beschließen Dark Funeral das Angelus exuro pro eternus beinahe so hämmerd, wie sie es begonnen haben, wiederum aber nicht ohne die groovenden midtempo-Parts zu vergessen. Sie hinterlassen damit einen insgesamt überzeugenden, professionellen und gelungenen Eindruck. Angelus exuro pro eternus dürfte als Scheibe bei allen Fans des Genres durchaus Interessenten finden (P.S. Dimmu Borgir ist kein Black Metal [mehr]!), insofern gute, aber nicht überragende Scheibe. Live - Tour ist für 2010 angekündigt - dürfte das sogar spannend werden...

Andreas Matena



Trackliste
1The End of Human Race4:39
2The Birth of the Vampiir4:42
3Stigmata5:07
4My Funeral5:32
5Angelus exuro pro eternus5:00
6Demons of Five4:45
7Declaration of Hate5:22
8In my Dreams6:26
9My Latex Queen5:21
Besetzung

Lord Ahriman: guitars
Emperor Magus Caligula: vocals
Chaq Mol: guitars
B-Force: bass
Dominator: drums


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>