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Cable
The failed convict
Run Jim, be the wolf!
Drei Jahre war es ruhig um Cable aus Conneticut. Nach ihrer zeitweisen Auflösung meldet sich die Band jetzt mit The failed convict lautstark zurück. Allerdings gibt man sich nicht mit einer einfachen Songsammlung zufrieden. Nein, ein Konzeptalbum sollte es sein. Oft genug geht so etwas in die Hose. Nicht so hier. The failed convict erzählt die spannend inszenierte Geschichte von Jim, der aus dem Gefängnis ausbricht und den man auf seiner Reise (oder eher Flucht) bis zum einsamen und verzweifelten Ende begleitet, an dem er vielleicht seine Verfolger abgeschüttelt hat, nicht aber sein Gewissen.
Musikalisch wird das Ganze laut, kratzend und garstig in Szene gesetzt. Die Basis ist ein Sludge Metal verwandter Sound, stellenweise angereichert mit postrockigen Anklängen und progressiven Drehungen und Wendungen. Der Gesang ist dabei heißer, meist geschrieen und unterstützt die durchgelebte Tragik des Protagonisten. Dabei verstehen es Cable wunderbar eine stimmige Atmosphäre zu ihren Texten aufzubauen. Nicht selten ordnen sie so manches der dreizehn Stücke fast komplett der Erzählstruktur unter und es werden einfach traditionelle Songstrukturen komplett über Bord geworfen. Dadurch wirken einzelne Songs für sich vielleicht nicht so zwingend, fügen sich aber prima in die Gesamtstruktur ein und bauen eine durchgehende Stimmung auf, die einen immer mehr mitzieht. Denn selten wirkt Krach so emotional.
Nur zu gerne begleitet man Jim durchs Dunkel. Angefangen vom ruhig anschwellenden „Jim’s dream“, über die intensiv treibende Flucht „Be the wolf“, das teils nach einem entspannten Rocktrack klingenden und doch so aufpeitschenden „Welcome to Dickson“, bis zum resignierten Titeltrack „The failed convict“, der mit einem rauchig gesungnen und von Piano begleiteten Chorus zu Ende geht. Hier sitzt der Hauptdarsteller einsam auf einem Wasserturm und der Hörer erfährt vor welch blutiger Tat er so lang floh. Weitere hörenswerte Stationen sind auch das aufwühlende „Palm Sunday“, welches schizophren zwischen punkigem Gesang mit Geschrammel und abgründigem Shouting mit massiven Riffs hin und her schwenkt, das fast einschmeichelnde „Outside Abilene“ oder auch „Running out of roads to ride“, welches wie eine düstere Singer/Songwriter-Nummer beginnt und sich immer treibender nach oben schraubt.
So ist Cable mit The failed convict ein absolut mitreißendes und atmosphärisch dichtes Album gelungen, welches vom Anfang bis zum Ende überzeugt. Allerdings sollte man der Geschichte auch textlich folgen um das Ganze richtig schätzen zu können. Dank abgedruckter Texte ist dies allerdings kein Problem. Schwer empfehlenswertes akustisches Roadmovie!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Jim’s dream | 2:26 |
2 |
Gun metal grey | 3:12 |
3 |
Be the wolf | 5:36 |
4 |
Failure comin’ down | 1:20 |
5 |
Gulf of Mexico | 2:53 |
6 |
Welcome to Dickson | 5:43 |
7 |
Outside Abilene | 3:17 |
8 |
The smashing machine | 4:13 |
9 |
Men on mountains | 3:14 |
10 |
Sleep produces monsters | 3:36 |
11 |
Palm Sunday | 4:02 |
12 |
Running out of roads to ride | 4:56 |
13 |
The failed convict | 4:43 |
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Besetzung |
Randy Larsen (Bass/Vocals)
Victor Szalaj (Drums)
Bernie Romanowski (Guitar/Vocals)
Chris Fischkelta (Guitar)
Peter Farris (Vocals)
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