Die Geschichte der Schweden Alicate (portugiesisches Wort für Zange) reicht zurück bis 1985, als Gitarrist/Sänger Jonas Erixon und Bassist Fredrik Ekberg zusammen diese Band gründeten. Seitdem ist sehr viel Zeit vergangen und außer einer Single aus dem Jahre 1989 scheint es bisher nicht viel von dieser Band zu hören gegeben haben. Zumindest gibt man im Internet nichts davon preis. Alicate lagen aber auch lange Zeit auf Eis und wagten erst vor drei Jahren einen Neustart. Mit World of anger liegt jetzt das Comebackalbum (oder ist es sogar ein richtiges Debütalbum?) des Vierers vor.
Und man hört Alicate ganz deutlich die Herkunft aus den 80ern an. Zu deutlich klingt der Hardrock-lastige und melodische Metal mit seiner verhallten Produktion und den Keyboards nach diesem Jahrzehnt. Dabei ist die gebotene Musik gar nicht so schlecht und wer früher schon auf den Sound stand, wird durchaus seinen Spaß an World of anger haben. Die Songs von Alicate sind durchgehend melodisch, nachvollziehbar und besitzen zahlreiche Hooks. Vor allem der leicht rauchige Gesang schmeichelt den Ohren. Überwiegend bleibt man mit Midtempo. Bei „Don’t shut me out“ wird es auch mal ein wenig flotter. Hier machen aber das etwas zu schlagerhafte Keyboardgeplänkel unter den harten Riffs diesen knackigen Rocksong etwas kaputt. Viel besser ist dagegen das abschließende „Farewell“ mit einem schön melodischen Refrain und einer leichten Folknote. Und auch die bei MySpace zu hörenden „Dream on“ und „World of anger“ kommt recht schnell Freude auf.
Insgesamt ist das Album auch gut zu hören und bewegt sich auf einem ziemlich gleich bleibenden Niveau. Nur etwas rockiger könnte es gerne sein. Leider ist das Songwriting am Ende aber doch etwas zu gewöhnlich und unspektakulär um richtig mitreißen zu können, selbst wenn die Band durchaus sympathisch klingt und ihr Handwerk zu verstehen scheint. Aber Handwerk ist eben nicht alles. Fans des klassischen Heavy Rocks können mal reinhören.