Robyn Hitchcock & the Venus 3
Ole! Tarantula
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Einst startete der smarte Robyn Ritchcock aus dem UK mit seinen Soft Boys im gerade explodierenden Punk Umfeld. Mit dieser Band veröffentlichte er einige Scheiben, die seinerzeit eher wenig Beachtung fanden, heute aber einen immensen Kultstatus besitzen die diese Jungs Anfang des neuen Jahrtausends gar zu einer Reunion trieben. Zwischenzeitlich glänzte Robyn mit einem tollen Album nach dem anderen, mal Solo, mal mit Begleitband „The Egyptians“, es dürften bisher an die 25 Alben sein, die mit Punk gar nichts mehr am Hut haben, sondern wahre Perlen im Gitarrenpop Umfeld der Klasse Beatles, Popsongs der frühen Floyd (Robyn ist ein glühender Verehrer des leider jüngst verstorbenen Syd Barrett) und gründete somit nebenbei die frühe Achtzieger Neo-Psychedelia mit.
Irgendwie verfolgte Ihn aber immer die Tatsache, dass andere seines Genres groß raus kamen, während der gute Robyn unberechtigter Weise immer auf seinem Kultstatus stehen blieb. Sein Ansehen in der Branche drückt jedoch die Tatsache aus, das er immer wieder Alben auf durchaus auch mittleren bis größeren Labels machen kann und er auch oft nicht so ganz unbedeutende Musiker dazu bekommt, mit Ihm ins Studio zu kommen. So bestehen die Venus 3 mit Peter Buck, Scott McCaughey und Bill Rieflin aus Musikern, die einerseits 3/5tel von den Minus 5 und andererseits die Hälfte von REM sind. Laut Robyn selbst ist Ole! Tarantula ein zumeist melancholisches Album.
Dies kann er jedoch nur in Bezug auf die Texte meinen, die tatsächlich häufig von Verlust durch Tod handeln, die Musik selber ist aber typisch Hitchcock. Das meint wunderbare, sofort zugängliche Melodien, die dann und wann mal eine leichte Melancholie mitbringen, aber auch mal beherzt swingen oder leicht rocken können. Mit zumeist einer fantastischen Leadgitarre und einer ebenso schönen Rhythmusgitarre werden die oft verspielten Songs gekleidet, ein leicht treibender, nie aufdringlicher Beat trägt die Songs voran. Es gibt auch mal schöne Solos, doch die werden dem Song untergeordnet und sprengen niemals die Atmosphäre des leicht herbstlichen Hitchcock Pops. Im Untergrund schwelgen Mandolinen, Keyboards und Ebows und dazu kommt dann der herrlich schöne Gesang Robyns, oftmals durch den für diese Musik typischen Satzgesang unterstützt.
Man kann aus diesen zehn Songs keinen herausheben oder abwerten, denn alle haben eine gleich hohe Qualität in jeglicher Hinsicht. Und genau das mag das Problem sein, weshalb der gute Robyn höchst wahrscheinlich auch mit Ole! Tarantula wieder nicht den verdienten Ruhm einstreichen wird- die hohe Gesamtqualität ohne aber keinen Knüller dabei, der die Welt den Atem anhalten lässt. Freunde des wertvollen Gitarrenpops sollten hier auf alle Fälle zugreifen!
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Adveture Rocket Ship | 2:50 |
2 | Underground Sun | 3:58 |
3 | Museum of Sex | 4:00 |
4 | Belltown rumble | 6:16 |
5 | Ole! Tarantula | 3:52 |
6 | (A Man´s gotta know his limitations) Briggs | 5:35 |
7 | Red Locust Frenzy | 3:00 |
8 | Cause it´s Love (Saint Parallelogram) | 3:23 |
9 | The Authority Box | 4:13 |
10 | N.Y.Doll | 3:53 |
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Besetzung |
Robyn Hitchcock: Gesang, Gitarre, Harmonica & land Bream Peter Buck: Gitarren, Bass Scott McCaughey: Bass, Gesang, Piano Bill Rieflin: Schlagzeug & Perkussion
mit: Colin Izod: Saxophon Chris Ballew: Harmoniegesang, Slidegitarre, Keyboards Kimberly Rew: Gitarren Morris Windsor: Harmoniegesang, Perkussion Ian McLagan: Keyboards Sean Nelson: Harmoniegesang
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