Thunder
Shooting At The Sun
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Es gibt Reunions in der Musikszene, die sind so sinnlos wie die Werbespots mit Dieter Bohlen in der heimischen Flimmerkiste, während man sich bei anderen Wiedervereinigungen irgenwelcher Musiker einfach nur fragt, warum diese Truppe jemals auseinandergegangen ist. Zu letzterer Gattung dürften auch die britischen Hardrockveteranen von Thunder gehören, die nach einer relativ kurzen Trennungszeit ihr Comebackscheibchen namens Shooting At The Sun für das kleine italienische Label Frontiers Records fertigstellten.
In dieser Hinsicht werden also kleinere Brötchen gebacken, musikalisch jedoch zeigt man altbekannte Größe und es ist wirklich eine Wohltat für die von teils bizarren Experimenten geplagten Schreiberlingsohren solch zeitloser, bodenständiger Musik zu lauschen, die sich wie eh und je aus gereiften Zutaten wie traditionellen Hardrock, Southernrock-Einflüssen, sowie Boogiesounds á la Status Quo zusammensetzt.
Sicher, zu behaupten, dass jeder Song auf diesem Album einen Überhit darstellt, wäre hochgradig übertrieben, doch Nummern wie der Opener "Loser", der Titeltrack "Shooting At The Sun", sowie das rockende "Somebody Get Me A Spin Doctor" werden wohl keine Probleme haben ihren festen Platz in der Livesetlist bzw. kommenden Best-Of-CD`s der Truppe zu sichern. Auffällig ist allerdings, dass jedes der gerade genannten Album-Highlights eher in die schnellere, rockigere Richtung geht. Ein zweites "Low Life In high Places" ist unter den Balladen auf dem neuen Thunder-Silberling nicht auszumachen, obwohl ruhige AOR-Stücke wie z.B. "If I Can`t Feel Love" und "A Lover, Not A Friend" sich zumindest das Prädikat "nett" auf die Fahne schreiben können.
Die restlichen Tracks sind, bis auf dem gelungenen "Shake The Tree", das auch von Molly Hatchet und Co. stammen könnte, hauptsächlich mit hübschen Klaviermelodien verzierte Boogie-Rock-Nummern, die an dem Hörer vorbeirauschen ohne einen besonders positiven noch negativen Eindruck zu machen. Naja, Hauptsache es nervt nicht und die Skip-Taste bleibt jungfräulich wie Miss Piggy.
Insgesamt also eine gelungene Wiederkehr des Fünfers, der das Rocken in der Pause auf keinen Fall verlernt hat und dem man nach Genuss dieses Werkes am liebsten zurufen möchte "Thunder, schön, dass ihr wieder das seid !"
Manuel Liebler
Trackliste |
01 Loser 02 Everybody`s Laughing 03 If I Can`t Feel Love 04 Shooting At The Sun 05 The Pimp And The Whore 06 A Lover, Not A Friend 07 Shake The Tree 08 Somebody Get Me A Spin Doctor 09 The Man Inside 10 Out Of My Head 11 Blown Away 12 River Of Pain - Live (Bonustrack) 13 Somebody Get Me A Spin Doctor (Bonustrack) |
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Besetzung |
Ben Matthews (git,keys) Chris Childs (bass) Danny Bowes (vocs) Harry James (drums) Luke Morley (git)
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