Beim Barte meiner Großmutter. Diese Platte knallt ohne Ende! Mit dem neuesten Machine Head-Werk "Through The Ashes Of Empires" scheint endlich Schluss mit pseudomodernen Rap-Parts bzw. Technoeinsprengseln bei den Amis zu sein und es regiert wieder fast uneingeschränkt die immer besser funktionierende Gitarrenfraktion um Bandcheffe Rob Flynn und Leadklampfer Phil Demmel. Und wie diese beiden regieren! Ein Killerriff folgt dem nächsten und Mr. Flynn bellt dazu die gelungenen Lyrics ins Mikro wie ein Pitbull, der vor Wut eine ganze Familienpackung Schaum vorm Mund hat. Fast wie in guten alten Zeiten also, wenn, ja wenn man bei soviel Aggression, Härte und Emotion nicht die sonst üblichen mächtigen Refrains etwas vernachlässigt worden wären. Aus diesem Grund zählen auch die melodischeren Stücke wie "Left Unfinished" (Hammerchorus!), "Days Turn Blue To Gray", "All Falls Down" und der fast schon balladeske Rausschmeisser "Descend The Shades Of Night" zu den Glanzlichtern dieses Longplayers. Sicherlich sind die Qualitäten von den meist sehr detailverliebten Songs wie z.B. dem mächtigen Opener "Imperium" und Co. nicht von der Hand zu weisen, aber auf Dauer sehnt sich der Normal-Metaller dann doch einfach manchmal nach dem einen oder anderen einprägsamen Part. Getreu nach dem Motto: Auch die kleinen Dinge können große Freude bereiten!
"Through The Ashes Of Empires" ist aber trotz allem auf jeden Fall DAS Album geworden, das sich alle Anhänger früherer Silberscheiben der Maschinenköpfe sehnlichst herbeigewünscht haben. Alle anderen sollten sich von den relativ hohen Wertungen der Fachmagazine bzw. den melodischen Songs nicht blenden lassen und das Teil in Ruhe erst einmal komplett probehören. Dies empfiehlt ihnen ihr freundlicher Metal-Fachberater...
Manuel Liebler
Trackliste
01. Imperium 02. Bite The Bullet 03. Left Unfinished 04. Elegy 05. In The Presence Of My Enemies 06. Days Turn Blue To Gray 07. Vim 08. All Falls Down 09. Wipe The Tears 10. Descend The Shades Of The Night
Besetzung
Rob Flynn (voc,git.) Adam Duce (bass) Dave McClain (drums) Phil Demmel (git.)