Vor wenigen Wochen ist einer der profiliertesten US-Singer/ Songwriter von der Bühne des Lebens abgegangen. Der CD-Titel und das Logo des Artemis-Labels auf dem Cover (ein Zigarette rauchender Totenschädel) wirken bei dem Re-Release nun plötzlich makaber bis an die Grenzen der Geschmaklosigkeit.
Aber Zevon wusste bei Aufnahme dieser CD (2000) noch nichts von seiner Krebserkrankung. Versetzt man sich also zurück in die Entstehungszeit der Scheibe, hätte man wohl etwas enttäuscht über einen Musiker gesprochen, der seinen Höhepunkt überschritten hat. Nicht, dass die Tracks wirklich schlecht wären. Aber ständen sie auf einer seiner großen Scheiben, hätte über sie wohl niemand groß gesprochen.
Die Scheibe wirkt kraft- und drucklos; die Stimme gelegentlich überfordert. Selbst das kräftigste Stück der CD, “Dirty little Religion“, hat im Vergleich zu früheren Stücken kaum Ausstrahlung. Zevon-Fans können und werden dennoch ihre kleinen Entdeckungen auf der CD machen. Für Neueinsteiger eignet sich JEDE andere Scheibe besser.