Unzählige Perlen der Rock-Geschichte erleben, wenn überhaupt, nur nach und
nach die Wiedergeburt auf CD. Zu diesen auf Vinyl längst unbezahlbar
gewordenen Kostbarkeiten gehört auch Cliff Aungiers Meisterwerk The Lady
from Baltimore.
Aungier war zu diesem Zeitpunkt schon kein Unbekannter
mehr, hatte er doch bereits in der Band von Long John Baldry auf sich
aufmerksam gemacht. Er orientierte sich an Song-Pionieren wie Bob Dylan
oder den Bee Gees, nahm Mitte der Sechziger ein paar Singles auf, um 1969
endlich seine Kreativität auf The Lady from Baltimore zu bündeln.
Mit
seiner originären Mischung aus Folk und Blues sperrte er sich gegen eine
medienwirksame Vermarktung und setzte lieber weiterhin im Rücken von Bands
wie Yes, Fairport Convention, Steeleye Span oder Pentangle Akzente. Bis
heute gehört Aungier als Impresario und seltener Akteur zu den Aktivposten
der britischen Folk-Szene. Die Wiederentdeckung von The Lady from
Baltimore geht der Veröffentlichung seiner Autobiografie mit wertvollen
Einblicken in den Folk der Sechziger und frühen Siebziger voraus.