Naja, der ganz große Wurf ist das nicht. Und da die Konkurrenz auf dem True/ Power-Metal-Sektor groß ist, kann man "The dark Age" mit gutem Gewissen als recht überflüssig bezeichnen.
Die Richtung in die White Skull wollen, ist mit dem bombastischen Kirchenorgel-Intro und "The Edict", einer Art Rhapsody für Arme, vorgezeichnet. Größtes Problem ist die neue Stimme Gustavo "Gus" Gabanno, der das Klassenziel regelmäßig verfehlt. Wenn der Argentinier versucht Udo Dirkschneider zu kopieren ("The dark Age", "Maid of Orleans") kommt er über eine schwachbrüstige Karikatur nicht hinaus. Und für die Ballade ("Voice from Heaven") fehlt ihm dann wieder das Gefühl.
Hoffnung kommt erst gegen Ende auf. "Torture", das eindeutige Glanzstück des Albums, arbeitet mit superben Tempiwechseln und selbst Gus ist mit seiner Stimme da, wo er sein soll; bringt sogar mit kleineren Growl-Parts zusätliche Abwechslung ins Menu. "A new Handbook" geht dann richtig flockig und locker von der Leber weg. Treibende Gitarren werden von einer Stimme begleitet, die keine Sensation ist, das Stück aber adäquat in Szene setzt. Ein Album, das sich durchgehend auf diesem Level befände, wäre angesichts des Veröffentlichungs-Overkills immer noch kein unersetzbares Muss, hätte aber seine Existenzberechtigung.
So kann man nur eins loben. Der Titel ist äußerst passend gewählt.
9 von 20 Punkte
Norbert von Fransecky
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