Im wesentlichen ist es klassischer 80er Hard Rock, den Slav Simanic uns blank geputzt präsentiert. Ausflüge in den Glam Rock ("Let it go") oder Power Metal sind nicht mehr als Fußnoten.

Dabei gewinnt die CD mit dem Verlauf. Sehr gut gefällt mir die Instrumentals. Zum einen die "Message of three Angels", die - Nomen est Omen - aus drei sehr überzeugenden und sehr unterschiedlichen Gitarrensoli besteht; zum anderen die "Predigt ohne Worte". Sehr ruhig und getragen schreiten die Schüler ("Disciples of...") voran, um dann dem Allmächtigen mächtig Platz zu machen. Dazu schüttelt Slav Simanic locker ein paar Gitarrenriffs aus dem Ärmel, die auch bei Rainbow 'ne prima Figur gemacht hätten.

"You" glänzt ebenfalls mit einem mächtigen nach vorne treibenden Riff, das mir allerdings verdächtig bekannt vorkommt. Ich tippe auf Uriah Heeps Mick Box.

"You never gonna die" setzt nach einer wunderschönen Einleitung auf der Akustischen einen Break und dann blasen die Gitarren die zentrale frohe Botschaft des Christentums Europe-artig aus den Boxen.

Weniger überzeugend sind die Balladen. Die beiden Liebeslieder "People say" und "Promised Land" unterscheiden sich sowohl im Kitschfaktor, der bei ersterem Extremwerte erreicht, als auch bei dem/ der Angebeteten. Im ersten Fall handelt es sich wohl um eine rein irdische Liebe; im zweiten Fall gehen die Rosen an god himself.

Insgesamt liefert Simanic ein solides Brett mit einigen schönen Glanzpunkten, wirkt im direkten Vergleich mit Konkurrenz und Vorbildern aber etwas brav und bieder.

15 von 20 Punkte

Norbert von Fransecky

www.latterrainrecords.com

www.xaviernaidoo.de

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