Das Teil rockt ... und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die rotzigen
Gitarren aus ihren Anfangstagen haben die Schweden zwar nicht wieder aus dem
Abstellraum geholt, aber ein wenig schneller als auf dem Vorgängerwerk geht es
schon zur Sache. Das aktuelle Album der Hellacopters erinnert sofort an
Genregrössen wie den Black Crowes oder sogar den Rolling Stones, nur das diese
Megaseller es in letzter Zeit nicht fertigbrachten ein Album mit durchwegs starken
Songs auf den Markt zu bringen, wie es bei "The Grace Of God" jedoch der Fall
ist.
Trotz dieser offensichtlichen Anbiederung an den Mainstream macht es einfach
Spass wieder mal einer Band zu lauschen, die sowohl spielerisch als auch vom
Songwriting her ihr Handwerk beherrscht und ohne Samples, Loops bzw.
modernen Spielereien einfach drauf losrockt. Mit dem flotten Opener "By The Grace Of
God", der spassigen Hymne "Carry Me Home" und dem (wie der Titel schon
vermuten lässt) entspannten "Go Easy Now" sind Mastermind Nicke Andersson sogar
ein paar richtig kleine radiokompatible Hits, mit der Option zum endgültigen
Durchbruch der Band gelungen.
Schwächen des Longplayers sind das schlichte Cover, sowie das seltsame
Booklet, das dem Käufer noch nicht einmal die Lyrics der Songs gönnt und natürlich
die unsichtbare, aber deutlich spürbar angezogene Handbremse bei einigen
Songs, die das Album aber auch für andere Käuferschichten sehr interessant macht
oder wohl auch machen soll. Trotz dieser Mängel ist "By The Grace Of God"
ein klasse Album geworden, das jedem Freund gitarrenorientierter,
bodenständiger Rockmusik, selbst in den trüben Wintertagen, auf Knopfdruck mit sonniger
Laune ansteckt. Mission der Hel(l)ikopter erfolgreich erledigt, over und
goodbye,by the grace of god.
Manuel Liebler
15 von 20 Punkte
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