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Musik an sich
 
Battista Lena - I Cosmonauti Russi
11.11.2002 (Label Bleu)
WorldJazz
Cover
Trackliste:
1. Rideau
2. L'univers est devant qui nous attend moteur
3. Quelqu'un a moscou connait, bien sur, L'objectif une baleine noire et huileuse une immense place de bal en plein air
4. Je suis l'etoile qui brille a vos depens
5. Ecce quo modo moritur justus
6. Rideau! La jupe de tatiana le hublot
7. Le cha-cha-cha des cosmonautes
8. La plus belle de la fete
9. Trois trois plus haut plus haut
10. Dimitri, yvan et aliocha, c'etaient nos noms
11. Sipario
12. L'universo e davanti che ci aspetta motori
13. Qualcuno a mosca certo sa il motivo una balena nera e unta una balera immensa
14. Sono la stella che brilla a vostro danno
15. Ecce quo modo moritur justus
16. Sipario! La gonna di tatiana l'oblo
17. Il cha-cha-cha dei cosmonauti
18. La piu bella della festa
19. Tre tre su su
20. Dimitri ivan e alioscia erano i nostri nomi
+ Enrico Rava, Luca Bulgarelli u. a.
 

Bis vor wenigen Jahren war das musikalische Phänomen der italienischen Banda hierzulande fast vollständig in Vergessenheit geraten. Doch als Pino Minafra 1996 gemeinsam mit dem damaligen SWR-Jazz-Redakteur Achim Hebgen ein Banda-Projekt beim Avantgarde-Festival Donaueschinger Musiktage realisierte, schien der Bann gebrochen und man begann auch in Deutschland diese große italienischen Musiktradition zu schätzen. Und Battista Lena setzte diese Erfolgsgeschichte 1997 mit seiner auf Label Bleu erschienenen CD "Banda Sonora" fort, die vom Publikum und von den Medien begeistert gefeiert wurde. Der 1960 in Viareggio geborene Battista Lena gehört zur jungen Generation italienischer Musiker und Komponisten, die sich nicht um enggesteckte Stilgrenzen in der Musik scherten. Wohl auch deshalb sorgte Lenas erstes Banda-Projekt, das 1997 auf CD erschienene "Banda Sonora", international für Aufsehen, weil hier Jazzmusiker wie Enrico Rava, Gianni Coscia und Gabriele Mirabassi auf (Amateur-)Musiker der "echten" Banda Bonaventura Somma di Chianciano Terme trafen. Mit seinem neuesten Werk "I Cosmonauti Russi" geht Lena noch einen Schritt weiter: Er ließ sich vom italienischen Lyriker Marco Lodoli extra für dieses Projekt Gedichte schreiben, die gleichsam die musikalische Richtung bestimmten. Entstanden ist ein musikalisches Werk, das seine Wurzeln im italienischen Futurismus hat und populäre Banda-Traditionen ebenso miteinbezieht wie amerikanisch geprägte Jazzmusik. Für die Fellinieske Atmosphäre sorgen in der italienischen Version die großartigen Schauspieler und Sänger Gian Maria Testa in der Rolle des russischen Kosmonauten, Laura Betti und Maria Pia de Vito gemeinsam als eingefangener Stern (in der französischen Version übernehmen diese Rollen Authur H, Betti und Rokia Traoré). Erneut auf der musikalischen Basis der Banda B. Somma di Chianciano Terme präsentieren einige namhafte Jazzer ihre musikalische Vision von verlorengegangenen Träumen, die sich auch mal melancholisch, meist aber heiter und zuversichtlich darstellen. Dabei kehrt das sehr heitere Thema nach Art eines Musicals immer wieder und man wird schon fast süchtig danach. Und wenn es dann wieder kommt, pfeift man unwillkürlich mit. Derart mitreißendes, optimistische Stimmung verbreitende Musik habe ich schon lage nicht mehr gehört. Mit "I Cosmonauti Russi" hat Lena sicher die musikalisch poetischste Rakete des Jahres abgeschossen. Echt, ein ganz besonderer Knaller.

Gottfried Brückner

20 von 20 Punkte

Bezugsquellen:
In den meisten CD Läden oder direkt hier online bestellen.

 

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