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Musik an sich
 
Die Resistance Tour - Vereinte Hardcore Elite
 

Die Resistance Tour ist wohl eine der wenigen Chancen, die Elite des Hardcore vereint auf einer Tour zu erleben. Denn wann sieht man schon mal Biohazard mit Agnostic Front? In so naher Zukunft wohl nicht wieder. Deshalb wäre es beschämend gewesen, diese Gelegenheit auszulassen. Schade war nur, dass die angekündigten Death Threat von der eigenen Plattenfirma aus dem Line-Up gekickt wurden. Außer Biohazard, die eine ganze Stunde Spielzeit bekommen, dürfen alle anderen nur eine halbe ran.

Das Konzert eröffnen Born From Pain. Sie sind offen gesagt enttäuschend schwach. Sehr uninspiriert, von Kreativität weit enfernt, sind sie zwar recht hart, aber eben einfach meist langweilig. Der Schlagzeuger wirkt ab und zu so, als sei er total desorientiert und müsse seine Umgebung (also sein Schlagzeug) vor jedem Schlag neu erkennen. Da passt nicht viel. Außerdem ein schlechter Sound, der erst im Laufe des Konzerts besser wird.

Die All Boro Kings dürften vielen wohl ein Begriff sein. Es handelt sich nämlich hierbei um die Nachfolgeband von Dog Eat Dog. Sie haben erkannt, wann sie damals ihre beste Zeit hatten – nämlich zur Zeit des Albums nachdem sie sich jetzt benannt haben. Sie haben auch erkannt, dass man sich in Nachfolgebands nicht zu sehr an alten Sachen orientieren soll. Mit Saxophon hätte sie auch wohl auf keinen Fall jemand auf der Resistance Tour sehen wollen. Live bieten sie Licht und Schatten, einige wirkliche Knaller, aber auch ein paar Ausfälle – an sich aber ganz okay.

Von Discipline kann ich mir leider kein Bild machen, da ich da gerade ein Interview mit Roger Miret von Agnostic Front führe. Mehr dazu im separaten Interview. Es ist ein sehr, sehr tröstlicher Ersatz. Eine große Ehre.

Hatebreed waren darauf folgend richtig geil! New School Hardcore der Extraklasse. Mit einem der brachialsten Hardcore-Alben des Jahres im Gepäck geben sie richtig Gas und begeistern mich. Die Musik wird ein Teil von mir, dringt in meinen Körper ein. Die halbe Stunde verfliegt förmlich und leider neigt sich der Abend auch schon dem Ende zu – einem faszinierenden Ende.

Die absolute NYHC-Legende betritt die Bühne – Agnostic Front. Man muss ich vor dieser Band verneigen, die sich seit beinahe 20 Jahren als feste Größe behauptet und auf die musikalische Szene sowie auf zahlreiche Leben ihrer Anhänger Einfluss nahm. Neben dem charismatischen Roger Miret (siehe Interview) begeistert die Legende Vinnie Stigma (das war der Kerl, der am Konzerteinlass die Flyer verteilt hat). AF beeindrucken auf ganzer Linie. Die Ausstrahlung, die Musik, die Energie, das Gefühl, ... man muss sie gesehen haben (und mögen) um es zu verstehen. Beschreiben kann man die Bedeutung des Augenblicks nur schwer. Als sie „Gotta Go“ anstimmen singt einfach jeder mit – magische Hardcore-Momente. Da im Capitol als altem Konzertsaal auch eine Empore vorhanden ist, habe ich die Möglichkeit genutzt Bilder zu machen. Leider sind sie noch nicht fertig, aber wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden.

Biohazard bildet eine starken Abschluss. Sie haben es sich verdient, die doppelte Ration an die Menge abzugeben. Ein Schrank von Sänger überzeugt mit Wahnsinnigs-Stimme, während ein perfekter Drummer seine durchdachten, aber dennoch schnellen Schläge zu einem tiefen, sich einbrennenden Rhythmus verwendet. auch die restlichen Musiker haben ihren Kollegen in dieser Hinsicht etwas voraus. Biohazard bieten eine energiegeladene Show. Bei manchen Bands hat man oft den Eindruck, dass es langweilig wird oder man sich doch insgeheim ein Ende herbeisehnt, anders hier: es hätte ewig weitergehen können.

Kevin Kirchenbauer

 

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