James J Turner
Future Meets The Past
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Seine Heimatstadt ist Liverpool, dort lernte James J Turner bereits in jungen Jahren, Gitarre zu spielen und hatte seinen ersten Gig dann im Alter von Neun! Erste Einflüsse tendierten zum Rhythm & Blues, erste Songs wurden geschrieben, doch nach dem Schulabgang im Alter von Fünfzehn stand erst einmal Arbeit in den Liverpool Docks an, und die Musik fand dann nebenbei in der Freizeit und am Wochenende statt.
In seinen frühen Zwanzigern wurde jedoch Musik in den Fokus gerückt, und musikalisch ging es in Richtung Rock'n'Roll und New Wave, er spielte mit Bands wie Lies All Lies oder The Electric Morning. Letztere erfuhren unter anderem Unterstützung vom berühmten John Peel, der deren Platten eifrig spielte. Neben seiner Tätigkeit als Musiker eröffnete Turner ein Studio, die Liverpool Hard City Studios, dort fanden dann auch die Aufnahmen zum Debüt-Album "The Believer" statt, fertig gestellt und gemastert wurde dann in den Abbey Road Studios, wir schreiben das Jahr 2002.
Und nun das aktuelle Album Future Meets The Past, mit zwölf neuen Songs, alle Texte und die Musik stammen vom Protagonisten, aufgenommen wurde in Liverpool. Turner wirkt auf dem Coverphoto ein wenig abenteuerlich, vielleicht erklärt es sich auch dadruch, dass er auf dem Pfad der Druiden wandelt, ist er doch Mitglied im O.B.O.D.(Order of Bards, Ovates & Druids) und seine Musik soll durchzogen sein von komplexen spirituellen Landschaften, und für die Umwelt soll er sich einsetzen. Leider sind keine Texte beigefügt, um dem ganzen in die Tiefe folgen zu können.
Und so kann man darüber philosophieren, wie es mit dem Titelsong, dem ersten der Platte, gemeint ist, "Future Meets The Past". "My Children's Children, Could I Really Look Them In The Eyes", so singt James, ist hier bereits ein Ansatz zu finden? Musikalisch verpackt sind die Texte in eine wohltuende Art von Folk Rock, getrost kann man das auch gern in die Schublade Americana packen.
Als sehr gelungen empfinde ich die Ausstattung der Songs mit den Streichern, drei Violinen und ein Cello, das gibt einen tollen Gegenpart zum Beispiel beim gut abrockenden "Kalahari Rain", wenn sich die Streicher hier eher folkloristisch ausgeprägt in diese Stimmung einflechten. Darüber hinaus ist dieser Song sehr harmonisch, unterstützt wird das durch den ausdrucksstarken Gesang des Musikers, der sich voller Leidenschaft hineinstürzt. Mit seiner Stimme halte ich ihn auch für geeignet, Songs in härterer Gangart zu veredeln.
Doch auch bei solch ruhiger angelegteren Songs wie "Cycle Of Life" kann der Mann punkten. Mitunter purzelt auch die eine oder andere Assoziation, bei "Real Change" muss ich auch ein wenig an einige Songs von Bruce Springsteen denken, gleichzeitig atmet dieser Titel auch eine dicke Portion keltischen Feelings, ein hervorragender Song!
Und so wechseln sich die Stimmungen ab, hier ein wenig balladesk, dort ein wenig zupackender, und die Band und der Protagonist verstehen es, jedem Song eine dicke Portion Lebendigkeit und Leidenschaft einzuhauchen. Ja, das Ganze wirkt, es wäre es live eingespielt worden im Rahmen eines großen Verständnisses der Musiker untereinander.
Daher gelingt es auch, trotz der relativen gleichmässigen Atmosphäre der Musik des Albums, die jeweils in Nuancen vorliegenden Unterschiede vortrefflich einzubringen, ob es nun dieses dezente Shanty-Feeling bei "Hey Brother" ist, die druckvolle Gestaltung von "Universe", dieser Hauch von Fernost bei "Breaking of the Ties” oder die zarten folkloristischen Klänge bei "To The Wild", wo Turner dann auch eine Flöte auspackt. Nun klingt es dann auch entsprechend spirituell.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Future Meets The Past
2 Kalahari Rain
3 Cycle Of Life
4 Real Change
5 Breaking of the Ties
6 Heaven's Inside You
7 Same old Story
8 Hey Brother
9 Move Up to the Light
10 Universe
11 We Won't Live Under Fear
12 To the Wild
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Besetzung |
James J Turner (vocals/acoustic Martin D28 & electric guitar/mandolin/whistles/Shruti)
Etienne Girard (electric bass/double bass)
Dave Ormsby & Mark Rice (drums/percussion)
Amy Chalmers (violin/bgv)
Chris Haigh & Neil McCartney (violin)
Vicky Mutch (cello)
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