Dvorak, A. (Giltburg/Jaruskova/Jarusek)
Klaviertrios
ENTWICKLUNG
Erst als durchaus schon gereifter Komponist wandte sich Antonin Dvorak der Gattung des Klaviertios zu. Und doch sind diese vier Werk von großer Vielgestaltigkeit: Leben die Trios Nummer 1 und 2 bei bewusster Beschränkung der Mittel noch ganz aus dem Kontrast zwischen romantisch-elegischen Momenten und folkloristisch gepägten Passagen, ist das dritte Werk der Gattung von dramatischer Wucht und symphonischer Komplexität. Das sog. Dumky-Trio schließlich, sicherlich das bekannteste der Stücke, sprengt die Grenzen der Gattung, verlässt die übliche Satzsstruktur und bildet mit seinen sechs rhapsodisch anmutenden Teilen doch ein raffiniert strukturiertes Ganzes.
Gemein ist den Trios indes, dass sie nach Musiker:innen verlangen, die bereit sind, sich ganz in den Dienst der Sache zu stellen, auf ausgestelltes Virtuosentum zu verzichten und dem Erzählerischen in der Musik nachzulauschen. Und genau in diesem Sinne musizieren Boris Giltburg (Klavier), Veronika Jaruskova (Violine) und Peter Jarusek (Cello) hier. Vor allem Giltburgs zauberisch delikates Spiel schafft es, gerade in den langsamen Sätzen und atmosphärisch angelegten Nebenthemen eine Duftigkeit und geschmeidige Leichtigkeit zu zaubern, die einen auch dort in die Musik hineinzieht, wo sie sich jenseits komplexer thematischer Arbeit bewegt. Jaruskova und Jarusek bilden hierzu mit oft schwärmerischem Ansatz, der kaum je unnötig romantisch beschwert wird, ein sinnvolles Gegengewicht. Die Momente dramatischer Aufladung werden konsequent ausmusiziert und zugleich strikt begrenzt, was der Musik die nötige Luft zum Atmen und ihre erdverbundene Natürlichkeit belässt.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
Klaviertrio Nr. 1 B-Dur, op. 21 36:43
Klaviertrio Nr. 2 g-moll, op 26 32:35
Klaviertrio Nr. 3 f-moll, op. 65 42:20
Dumky für Klaviertrio, op. 90 32:14 |
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Besetzung |
Boris Giltburg: Klavier
Veronika Jarůšková: Violine
Peter Jarůšek: Cello
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