The Autumn Almanacs

As far as the Eye can see (Vinyl)


Info
Musikrichtung: Sixties

VÖ: 18.10.2022

(Eigenproduktion / Feiyr)

Gesamtspielzeit: 35:19

Internet:

http://www.autumnalmanacs.com


Das Cover macht schon klar, wohin die Reise geht. Und man muss schon ein sehr enzyklopädisches Wissen um die Veröffentlichungen der 60er Jahre haben, um sich sicher zu sein, dass das hier keine Wiederveröffentlichung aus diesen Jahren ist.

Das 2018 gegründete Quintett trifft den Geist 50 Jahre ante phänomenal gut. Die Stichworte „Flower Power“ und „psychedelisch“ kann ich allerdings nur bedingt nachvollziehen. Der etwas schmierige (ist nicht negativ gemeint) Gesang von „The Fall“ erinnert tatsächlich ein wenig an die ganz frühen Pink Floyd, aber die waren ja durchaus nicht durchgehend psychedelisch. Und für die Blumenkinder kommen mir die Kölner doch etwas zu distinguiert britisch.

Und wenn ich hier die Sixties mit britisch kombiniere, meine ich nicht automatisch Liverpools Finest. Die Autumn Almanacs tummeln sich in meinen Ohren eher im Umfeld der Yardbirds (Bei „The Market“ erwarte ich jedes Mal wieder, dass gleich der Refrain von „Evil hearted you“ erklingt.) und der Kinks.

Das Refrain-starke „The Zodiac“ ist der härteste Song des Albums, mit einem fast punkigen an The Who erinnernden Ansatz. Überwiegend bewegen sich die Fünf aber eher in einem flotten fröhlichen Beat-Pop-Bereich, der immer wieder in lebensfrohe Fun-Nummern einsteigt.

Eine Vinyl-Besprechung kommt heute nicht mehr ohne den Blick auf die äußere Form aus. Hier ist As far as the Eye can see old School as Fuck. Konkret bedeutet das, auf den heute üblichen Ausstattungs-Overkill wird geschissen. Das schwarze Vinyl steckt in einem schlichten, ungefütterten weißen Innencover und einem einfachen Steck-Cover – genau wie in seligen LP-Tagen – keine Einleger, Downloadcodes, Farbvarianten etc pp. Im Vergleich zu „Früher“ wurde nur das Vinyl-Gewicht deutlich erhöht.

Aber es geht ja um die Musik – und die kann man feiern, auch wenn die ganz großen Hits fehlen.



Norbert von Fransecky



Trackliste
Seite 1
1 Summer of Love (3:52)
2 Deep End (3:09)
3 Horror Movie (4:56)
4 The Market (3:19)
5 The Zodiac (2:20)

Seite 2
6 The Fall (4:00)
7 Alice should go (2:15)
8 Flowers in our Hair (2:35)
9 Belfast Boy (2:48)
10 Harry Bay (2:45)
11 Apocalypse (3:10)
Besetzung

Ian Maxwell (Voc)
Marrick Verhoeven (Dr)
Marcus Brand (Git)
Casper van Beugen (B)
Stephan Jacobs (Keys)

Gäste:
Lorenzo Ludemann (Trompete)
Tim Hepburn (Posaune)
Tobias Wember (Posaune <7>)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>