Jazz Orchestra Of The Concertgebouw And Jim McNeely

Threnody


Info
Musikrichtung: Big Band Jazz

VÖ: 09.09.2022

(Challenge / JOC)

Gesamtspielzeit: 71:55

Internet:

https://jazzorchestra.nl/
https://www.jim-mcneely.com/
https://www.martinaweinmar.de/
https://challengerecords.com/


Das Jazz Orchestra Of The Concertgebouw aus Amsterdam wurde 1996 gegründet unter dem Namen New Concert Big Band, seit 1999 trägt man den jetzigen Namen. Für die aktuelle Veröffentlichung Threnody hat man mit dem US-amerikanischen Jazzmusiker Jim McNeely zusammengearbeitet. Mit vielen namhaften internationalen Jazzmusikern spielte dieser bereits, Stan Getz, Mel Lewis oder Phil Woods waren dabei, und als Komponist und Arrangeur wirkte er unter anderem mit dem Danish Radio Jazz Orchestra, der Carnegie Hall Jazz Band, dem Metropole Orkest, der WDR Big Band oder dem Stockholm Jazz Orchestra. Aber auch eigene Alben spielte der Pianist ein.

Für dieses Album mit dem Jazz Orchestra Of The Concertgebouw komponierte er acht Songs, und arrangierte diese ebenfalls. Selbst spielt McNeely hier nicht, sondern dirigiert das Orchester. "My Foolish Heart" ist die einzige Fremdkomposition.

Das Ergebnis ist beeindruckend. Die Kompositionen sind hervorragend gelungen, sehr vielschichtig in ihrem Aufbau, und die Arrangements sind so perfekt ausgerichtet, dass sich diese Vielschichtigkeit auch hier ausdehnt, jeder Song ist in sich sehr abwechslungsreich gestaltet.

Darüber hinaus können die jeweiligen Solisten glänzen mit ihren Beiträgen. Man merkt dem Orchester die hohe Professionalität an. Im Booklet sind die jeweiligen Solisten aufgeführt, so dass man sich als Hörer gut auf die einzelnen Musiker einstellen kann. Im Titelsong, dem letzten der Produktion, werden dann gar acht Solisten vorstellig. Während man die Musik einwirken lässt und sich nur auf die Arrangements konzentriert, sollte man sich insofern noch einen zusätzlichen Hördurchgang vornehmen, um sich den Solobeiträgen separat zu widmen. So wird das Ganze dann noch einmal besonders stimmig und wächst dann zu einem großartigen Ganzen zusammen.

Denn diese Musik verlangt ganz einfach, dass man ihr zuhört. Sicher, auch nebenbei gehört, mag sie eine gute Figur machen, doch angesichts der Fülle an "Informationen" benötigt man wirklich Zeit und Musse, um sich ihr zu nähern und die dann zu geniessen. Denn von ganz ruhigen und besinnlichen Passagen bis zu enthusiastisch wirkenden bietet sie eine bunte Palette mannigfaltiger Ausprägungen, das steht auf sehr hohem Niveau, von der Komposition bis zur Ausführung. Und das gilt nicht nur für die Solisten, sondern auch die leidenschaftlich aufspielende Rhythm Section, Martijn Vink, den Drummer, möchte ich hier ganz besonders hervorheben, im Track 5 hat er dann auch einige Solo-Passagen, sowie Bassist van Geest im sechsten Stück.

Stilistisch ist die Musik eher auf klassischem Big Band-Sound aufgebaut, gleichwohl viele moderne Elemente Einzug gehalten haben. Das Ergebnis ist sehr erfrischend und mitreissend.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 The Race To Nowhere
2 Just Trying To Smile
3 Un Cri de Coeur
4 My Foolish Heart
5 Martijn's Thing
6 Pyramid Scheme
7 What Is This, Anyway?
8 Old School
9 Threnody
Besetzung

Jim McNeely (composer, conductor)
Marco Kegel (lead alto sax, soprano sax, clarinet, flute, alto flute)
Jasper van Damme (alto sax, soprano sax, flute)
Simon Rigter (tenor sax, flute)
Sjoerd Dijkhuizen (tenor sax, clarinet, bass clarinet)
Juan Martinez (baritone sax, bass clarinet)
Wim Both (lead trumpet)
Erik Veldkamp, Jan van Duikeren, Ruud Breuls (trumpets)
Jan Oosting (lead trombone)
Ilja Reijngoud, Bert Boeren (trombones)
Martin van den Berg (bass trombone)
Peter Beets (piano)
Martijn van Iterson (guitar)
Frans van Geest (double bass)
Martijn Vink (drums)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>