Aksak Maboul
Redrawn Figures 1 & 2
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Im letzten Jahr erschien das grandiose Doppelalbum Figures der belgischen Legende Aksak Maboul, randvoll mit wundervollen, teils verschrobenen aber immer eingängigen Popperlen und ausgefeilten Arrangements. Dieses Album des Projekts um den späteren Gründer des Crammed Disc Labels, Marc Hollandar, gehörte für mich zu den Top-5-Alben des letzten Jahres. Dass so ein großartiges Album auch in Künstlerkreisen für Furore sorgte, ist natürlich klar. Und so lag natürlich ein „Remix-Album“ nah.
Jedoch hat sich das im Moment als Quintett agierenden Ensemble nicht mit einem normalen „Ich gebe meine Songs anderen Künstlern und schaue mal, was diese daraus machen“ zufrieden gegeben, sondern es wollten das Album dann einfach mal nochmal völlig neu gestalten.
Und so entstanden zum einen Remixe und Neuinterpretationen von und/oder mit z.B. The Notwist, Vanishing Twin, Cate Le Bon, Felix Kubin, Tolouse Low Trax, Kate NV und Matias Aguayo und zum anderem von der Band selbst und soweit ich das ausmachen konnte, auch ein paar neue Klänge die durch das Album inspiriert wurden.
Nun haben solcher Remix- und Reinterpretationsalben immer große Chancen das in der Regel hochklassige Original nicht nur nicht zu erreichen, sondern entweder zu verschandeln oder einfach nur langweilig und schlechter nachzuspielen, was eigentlich kein Mensch braucht.
Nun, Aksak Maboul sind natürlich zu gute Musiker und zu kreative Künstler, als dass ihnen so etwas hätte passieren können. So finden sich einige schöne neue Versionen auf dem Album. The Notwist liefern wie immer Hochklassiges, Felix Kubin spannende Experimente und auch weitere Fremdinterpretationen sind durchaus gelungen. Was die bandeigenen Reworks betrifft, verlässt man bei diesen die poppigen Gefilde des Originals und arbeitet mehr das Experimentelle und Avantgardistische heraus. Das artet mitunter auch in kakophonischen, ja Contemporary-Klängen aus.
Bleibt zuletzt die Frage: braucht man das? Meine ehrliche Meinung ist, dass das Original um Längen besser als dieser Nachschlag ist. Ja, es ist weniger experimentell, dafür bietet es über zwei Vinylscheiben spannende Unterhaltung ohne Längen und Unterbrechung. Die beiden neuen Alben hingegen haben für mich Brüche, fließen nicht so schön dahin und verlieren sich mitunter in ihrer Verspieltheit. Eventuell wäre hier tatsächlich weniger mehr gewesen und man hätte sich auf eine einzelne LP geeinigt.
Also: keine schlechte Scheibe, aber auch nicht essentiell, die meisten werden das Original weiter der Nachbearbeitung vorziehen. Ach ja, das bzw. die Alben kommen zunächst nur als Download und limitierte Vinylfassung – wie erwähnt als zwei Single-Alben.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
Album 1 Redrawn Figures 1
Silhouettes - Vanishing Twin Remix
C'est Charles - Shungu Remix
Tout A Une Fin - The Notwist Version
Eyelids & Phosphenes - Aksak Maboul Reconstruction
Sophie La Bevue - Cate Le Bon Interpretation
Hotel Suites - Carl Stone Redesign
Un Caïd - Spooky-J Remix
Uccellini: The Menace - Aksak Maboul Full Version
Retour Chez A. - Kate Nv Remix
Charles Undresses (And Goes To Bed) - Aksak Maboul Edit
Album 2 Redrawn Figures 2
Tous KO (Aksak Maboul Reconstruction)
Un Caïd (Hello Skinny Remix)
Dramuscule (ohh_luuu Remix)
Retour chez A. (Felix Kubin Remix)
L'adieu a l'histoire (Tolouse Low Trax Remix)
Fin (Stubbleman Remix)
Un Caïd (Old School Rmx by Jordan Fields x Marc Hollander)
Anatomy of a Dramuscule (Matias Aguayo Interpretation) |
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Besetzung |
Marc Hollander
Vincent Kenis
& Gastmusiker, Re-Interpreten etc.
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