Phillippe Petit & Michael Schaffer
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Phillippe Petit hat mich vor einigen Jahren mit seinem Multiinstrumentalisten Projekt Strings Of Consciousness, die einen dem Kammerflimmer Kollektief ähnlichen Jazz-Post-Rock in Monumental spielten, weggehauen. Diese Phase ist leider seit einiger Zeit passé und er widmet sich seitdem weitestgehend der experimentellen elektronischen Musik und veröffentlicht Album auf Album solo oder mit den unterschiedlichsten Partnern. So waren auch sehr bekannte wie Lydia Lunch, Edward Ka-Spel oder Sinmon Fisher Turner mit dabei.
Sein neuestes Werk, schlicht I betitelt, hat er nun mit dem deutschen Musiker, Schreiber und Maler Michael Schaffer erarbeitet.
Auf dem Album breitet Petit seine elektronischen Klangexperimente aus, wobei sie dieses Mal ein wenig hörbarer, atmosphärischer und interessanter als zuletzt geworden sind. Über diesen Klängen bearbeitet Schaffer seine Saiteninstrumente aus. Diese erklingen zwar auch nicht so, wie man sie an sich erwartet, ergänzen den experimentellen Sound aber mit einer melodischen Komponente, die Petrits letzten Werken fast völlig abgingen. Somit findet sich mit I endlich mal wieder ein Werk aus dem Dunstkreis Petits, das tatsächlich wieder mit dem Wort „Komposition“ in Verbindung gebracht werden kann.
Natürlich sind die Stücke “I“ bis “IV“ keine Pop-, sondern nach wie vor hochexperimentelle Musik. Dem Hörer kreisen die elektronischen Sounds nur so um die Ohren, es entsteht dabei viel Dynamik, dunkle Atmosphäre und manchmal sakraler Pathos, aber durch den Einsatz der Saiteninstrumente ist dieser Klangkosmos dann doch wieder geerdet und stellt den Hörer nicht vor reines Geräusch.
Spannendes Album.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | I | 9:56 |
2 | II | 12:57 |
3 | III | 21:18 |
4 | IV | 21:17 |
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